plaetzchenwolf - Hauswein leicht gemacht - ein Blog über einige Seiten


Disclaimer, Haftungsausschluss: Für evtl. berstende Flaschen und Folgeschäden infolge Materialfehler,
falsche oder ungeeignete Flaschen oder unsachgemässe Handhabung bei der Weinlagerung
oder Versektung kann ich keine Verantwortung übernehmen.









2020 Kartusche: Weine und Marktfähigkeit
Als wichtige Notiz möchte ich anfügen, daß meine Weine NICHT marktfähig sind oder sein können:
Es werden keinerlei Haltbarkeitsstoffe zugefügt, d.h. sie sind zum direkten Trinken ideal.
Schwerere Sorten kann man bei gutem Luftabschluß zu Sekt vergären lassen, was sehr stabile Flaschen bedingt.
Der selbstgemachte - chemiefreie - Wein gärt immer weiter, langsam, aber sicher.
(Das sollte man wissen, BEVOR man sich an dieses Steckenpferd wagt)

Dieser Sekt sollte GRUNDSÄTZLICH einen Tag vor dem Genuß in den Kühlschrank, dann ist der Druck gemindert.

***



Um es gleich zu sagen: Diese Seite ist inzwischen längst überkommen;
sie soll im Web bleiben, damit man den Anfang der Weinbereitung bei uns sehen kann.
So kommt in zig Abschnitten und auf anderen Seiten immer etwas Neues dazu.





Alte Anlage
(Die Bierkisten beinhalten fertigen Wein, vorne der gerade abgefüllte, nach hinten die älteren, die trinkfertig sind)



Neue Anlage

Der Hauswein oder die einfache Weinbereitung daheim..
ein Erfahrungs - und Lern - Blog über zig Seiten.


(..wie eben Hobbies so sind - es wird immer größer als gedacht.. Geduld sollte man mitbringen)



***

Kleine Winzerei:

Die Bügelflaschen (ehem. mit Bier gefüllt) behinhalten Wein und Sekt, je nach Lagerzeit.

Was gibt es hier zu sehen?

An dieser Stelle möchte ich meinen selbstgemachten Wein / Sekt empfehlen, den jeder daheim nachmachen kann. Die Entwicklung hat Jahrzehnte gedauert, bis endlich alle Facetten an Fehlermöglichkeiten ausgemustert worden sind. Die Versuchsreihen dazu waren ewig lang - denn Wein braucht bekanntlich seine Zeit..

Den gekauften Wein der heutigen Macharten kann man getrost vergessen, weil bezahlbare Weine (10 Euro für 0,7ltr Jahr 2019 und Sekte bis eben dieser Preislage) in der Qualität nur noch ein Chemieprodukt zu sein scheinen. Der Trend dazu läuft schon sein 1990. (Beißt im Magen)

Nun darf ich also meine Methode vorstellen, die beim Wein Frische und Klarheit und in der selben Lagerung -nach einiger Zeit und ohne weiteres Zutun- Sekt der Qualitätsklasse "Flaschengärung" schafft ! Der sichere Verschluß dazu mußte erst einmal gefunden werden und dafür habe ich viel Zeit aufgewendet: 1/2ltr Bügelflaschen in ihren Bierkisten: Bierkiste austrinken, Flaschen gleich mit klarem Wasser ausspülen - so fängt die Sache schon mal gut an ;)

Man kann bei A mazon oder in der Bucht 5ltr Glasballons mit Gummigärstopfen und einer Viole drauf erstehen, das ist die Grundlage - ich rate heute zu vier Stück, also 4x Glasflasche, 4x Gummistopfen mit Loch, 4 x Viole (Syphoneffekt)

Nun kaufe ich Säfte:
100% Frucht, direktgepresste -klare- Qualität, am besten von einer heimatlichen Kelterei: Apfelsaft klar, weißer Traubensaft und roten Traubensaft.
Alle Säfte müssen klar sein, je Flasche 1ltr.
Ferner Sauerkirschsaft (meistens 45%) und Schwarze Johannisbeere (meistens 28%), ebenfalls klar.
Einfachen Raffinade-Zucker, den ich in Gefriertüten gepackt, damit sie im Keller keine Feuchtigkeit ziehen, denn Wein macht man im KELLER, nicht in der Wohnung - damit die Vergärung nicht zu schnell geht. (Qualität!)
In der Viole muß immer Wasser stehen, also nicht trocken werden lassen: Der Luftabschluß ist wichtig, damit sich keine Essigbakterien dort Eintritt verschaffen..

Start:
Die erste der 5ltr Gärballons wird mit einem TL Trockenhefe geimpft. Dann setze ich einen Trichter auf die Flasche und gebe -genaue Reihenfolge beachten, sonst klumpt der Zucker, wovon pro Ansatz immer 3/4 bis 1kg genommen werden muß - etwas Apfelsaft hinein, in der anderen Hand die Zuckertüte und zeitgleich den Saft einfüllen. Das geht mit etwas Übung wunderbar - nun die 2. Flasche Saft - weißer Traubensaft und den Rest der Zuckertüte zugeben, Gärkappe drauf, die Viole aufstecken, mit etwa Wasser füllen und die Flasche kräftig schwenken. Dann wird die Flasche NICHT mehr geschwenkt und ab da in Ruhe gelassen, sonst wischt man den Keller aus!

Das dauert sein Zeit, denn Geduld muß man aufbringen bei diesem Hobby.

Nun brauchen wir keine Hefe mehr, denn nun geht es mit "Eigenhefe" weiter, was den Hefegeschmack im Wein praktisch auslöscht.

Nach gut 14 Tagen gebe ich - nun aufgepasst! - etwas von der 1. Flasche in die 2. Flasche (keine Hefe zutun!) und fahre wie gewohnt mit dem Saft und Zucker fort: 1 Flasche roten Traubensaft - Zucker - 1 Flasche schwarzen Johannisbeerensaft, Gärkappe drauf, Viole drauf, Wasser in die Viole.. schwenken.

Der 1. Ansatz wird nun mit warmem Wasser -vorsichtig- bis zum Halsansatz gefüllt, wieder den Stopfen und die Viole drauf.

Der 2. Ansatz wird viel schneller gären und darf ebenfalls NUR am 1. Tag geschwenkt werden, sonst geht der Ansatz über und verursacht viel klebrige Putzarbeit..

Nach 7 Tagen geht es weiter mit rotem Traubensaft und Sauerkirsch-Saft - mit gleichen Prozedere.
Wir haben dann also schon 3 Weinansätze geschafft, die friedlich vor sich hin blubbern.
Dann den 2. Ansatz, wie bei der 1. Flasche zuvor mit Wasser auffüllen - also immer das gleiche Vorgehen.

Nach ca 6 bis 8 Wochen - das kann je nach Umgebungstemperatur unterschiedlich lange dauern - wird der Wein klar, d.h. es setzt sich unten in der Flasche ein Sediment ab.
(Das geht nur, wenn die Gärballons in Ruhe gelassen werden)
Nun nehme ich die Gärkappe des klaren Weines ab, setze den Trichter auf die 1. Bierflasche, fülle mit RUHIGER HAND und ganz LANGSAM, weil das schäumen wird - den fertigen Wein ein, bis zum Halsansatz. Es empfiehlt sich ein Putztuch bei der Umfüll-Aktion unter die Bügelflaschen zu legen. Dann wird der Bügel der Flasche sorgfältig verschlossen. Das Prozedere wird fortgesetzt, bis der Anfang des Trubes, also des Sedimentes kommt- hier brechen wir ab und füllen den durchsichtigeren Teil davon in eine leere Saftflasche, den trüben Teil in den Ausguß. Eine leere Saftflasche mit dem Weinrest zuschrauben und neben hin stellen - die wird nachklären und nochmal einen Schoppen extra liefern - das gibt übrigens einen wunderbaren Glühwein, den man NICHT würzen muß - auch und gerade bei dem trüben Wein!
Nun wird der leere Gärballon mit warmem Wasser ausgespült, die Gärkappe und die Viole ebenso.
Nun kommt vom letzten Ansatz Wein etwas ( ein kleines Trinkglas voll ) in den gespülten Gärballon und das Prozedere geht von Neuem los: Weißer Traubensaft, Zucker, Apfelsaft..

Irgendwann ist die Bierkiste mit ihren 20 Flaschen voll und wird zu einem wunderbaren Vorrat an Wein - der - und nun kommt das Geheimnis - wenn er länger lagert, automatisch zu Sekt wird.. (Wir benützen KEINEN Gärverhinderer und KEINE Chemie, deshalb wird der Wein immer weiter gären, wenn auch nur sehr wenig - bis das Resultat von süß über süffig zu trocken wird - dabei aber an Alkoholgehalt zulegt.)

Vorsicht beim Genuß, der Wein ist stark und er steht unter Druck, den Bügelverschluß vorsichtig öffnen, am besten erst mal einen Tag in den Kühlschrank stellen..
Ich empfehle aus ganz kleinen Gläsern zu trinken und mehr zu nippen, als zu schütten !

*** Das Weinrezept wird nur dann funktionieren, wenn ihr Euch, liebe Leserschaft - ganz genau an diese Anleitung haltet und nicht noch andere Empfehlungen hinzu bastelt, sonst verpufft die Erfahrung aus Jahrzehnten blitzschnell ins Nichts *** Wer dieses Rezept nachmachen will, sollte seinen Dickkopf außen vor lassen - ich schreibe hierbei aus zigfacher einschlägiger Erfahrung mit anderen Usern des Internets bis nach Ghana !

Heute habe ich in den 1/2 Ltr Bügelflaschen echten Sekt nach dem Champagnerprinzip der alten Tage, in den Sorten: Apfel, Apfel/Weisswein, Weisswein, Rotwein, Rotwein/Kirsch, Rotwein/Schwarze Johannisbeere, Johannisbeerwein, Kirschwein und eine Mischung zwischen beiden Letztgenannten - und sogar Cranberry- das sollte als Auswahl genügen.

So ein fertiger Wein sollte lange genug lagern und dafür muß er eben nach Voll - Rezept
(1kg Zucker auf die 5ltr Gärflasche) bereitet werden, um haltbar genug zu sein
und ohne künstliche Haltbarkeitsstoffe auszukommen.
Wer sich für das 3/4 kg Rezept entscheidet, sollte den Wein trinken statt zu lagern.

Ich rate zu einer Lagerzeit - nach dem Abfüllen in 1/2ltr Bügelflaschen (Bier)
- von mindestens einem Monat, je länger um so besser !
Der gekaufte Wein kommt dann wie ein "Fratzenschneider" rüber.. ;)




Ein Blog ueber die Weinbereitung.


(Revidiert am 21.2.2019)

Vorwort:
Geneigter Leser!
Wirf am besten alles über Bord, was bislang in Groups und Foren,
in Weinbüchern und Tavernen erzählt und geschrieben worden ist:
Weinbereitung ist NICHT schwierig und auch KEIN Buch mit sieben Siegeln,
kein großes Geheimnis und schon gar kein Spektakel für hochpreisige Werbetrommler.
Verdummbeutelungen von "Fachleuten" war ich über,
zumal deren Resultate im Laufe der Jahre immer dürftiger geworden sind-
die Preise jedoch ständig weiter kletterten..
Deshalb war die Zeit, die ich im Ruhestand habe - reif,
um ganz detailliert meine Erfahrungen in diesen Dingen aufzuschreiben-
und das so, daß die Herstellung jeder verstehen
und vor allen Dingen leicht selber Wein machen kann.
Die in der EU erlaubten Zusatzstoffe für Wein lassen den Verdacht aufkommen,
dass hier besonders fleißige Chemielaboranten ihr Schärflein beitrugen-
exakt das möchte ich nicht im meinem Glase haben.
Bemühe mal die Suchmaschine in dieser Frage:
" erlaubte zusatzstoffe wein "
Das Resultat wird umhauen !
Nachtrag 2020- immer weniger ist zu finden bei der Recherche,
2021 praktisch nichts mehr..
Zuvor habe ich von über 1300 erlaubten Zusatzstoffen gelesen.
Im swr gab es am 27.9.2007 eine Sendung zu diesem Thema:
"Vom Natur- zum Industrieprodukt"
Mich störte nicht nur die Bezeichnung "Barrique-Fass", was in der Übersetzung "Fass-Fass" heißen muß.
Anzumerken ist, daß "Rübenzucker" oder Kristallzucker ein Naturprodukt ist und keine Chemie;
Die Rüben wachsen bei uns auf dem Feld und müssen nicht von irgendwoher eingeflogen werden.
Vermutlich gibt es kein Genußmittel (Wein ist angeblich kein Lebensmittel),
das derart manipuliert und entstellt wird.
Winzer, mit denen ich ins Gespräch kam, waren ganz still zu obigen Themen
und zu den Mischungen - heute sind die privaten kleinen Weinbauern wohl schon zu selten geworden,
als daß man einen davon zu Gesicht, bekäme, geschweige denn etwas fragen könnte..
Noch ein marketingtechnischer Trick sind die Lagen - und Sorten und inzwischen auch die Qualitätsbezeichnungen,
die früher eindeutiger gewesen waren.
Trauben sind auch Obst - dh. die abschätzigen Bemerkungen der "Fachleute" gegen einen Obstwein
aus anderen Früchten als aus Weintrauben entbehren jeder botanischen Grundlage !
Der "König Kunde" wurde erst zum "Konsument", dann zum "Verbraucher" und fühlt sich zunehmend getäuscht,
- mit sonderbar blau gefärbter Zunge nach nur einem Glas "Wein", welcher teuer eingekauft wurde -
so liegt wohl im Wein die gleiche Wahrheit wie in der Wurst, wo Wasser "schnittfest" gemacht werden darf..
(Ich empfehle Euch, geneigte Leser, liebe Leserinnen in Dänemark Fleischwurst oder Konfitüre zu kaufen,
dort lernt man das Gruseln - alles schiere Kunstprodukte..)

Ein besonderes Anliegen ist mir hier, in meinen Wein -BLOG, daß
leider immer weniger Menschen aufmerksam und gründlich lesen,
wenn eine Anleitung gegeben wird.
(Die in diesem Falle über JAHRZEHNTE gründlich ausprobiert wurde)
Viele hören nicht einmal mehr zu, sondern lesen Schlüsselworte aus,
die dann leicht aus dem Kontext geraten.
Deshalb bitte ich an dieser Stelle genau nach den Angaben zu arbeiten,
was alle Details anbelangt, sonst gelingt der Wein nicht.
So einfach ist das.
Besonders schwierig wird es, wenn einige Leute versuchen mehr und mehr daraus zu machen,
mit viel Equipment und Getöse an die Sache heran gehen zu wollen - das geht meistens schief:
Wein machen ist leicht und ganz simpel, NICHT akademisch.
*** Wer lesen kann, (und Geduld mitbringt) ist klar im Vorteil ! ***

Zurück zum Wein:
Wenn erst einmal die "AGBs" angenommen oder "akzeptiert" wurden, gibts kein zurück - die Plörre ist gekauft..
.. deshalb machen wir den Wein doch ganz einfach selbst und haben Spaß dabei,
eine ganz alte Selbstverständlichkeit,
die früher in vielen Häusern betrieben wurde,
neu aufzulegen:

Grundsätzlich kann man den Wein leichter oder schwerer machen, mit mehr oder weniger Fruchtgeschmack,
mit einer gemeinhin definierten Menge Alkohol.

Die sogenannten "Kirchenfenster" laufen im Glas immer- zumindest bei meinen Weinen !
... einen "dicken Kopf" bekommt man nur vom gekauften Wein!

Die Zutaten sind so minimal wie denkbar!
Saft, Zucker, Wasser und etwas Hefe.

Heute bevorzuge ich die neutralere Trockenhefe, von der besten Sorte, wo ein Tütchen für gut 4 Ansätze a 5ltr reicht.




Qualitäts - Unterschiede zwischen den Saft - Marken oder Herstellern konnte ich NICHT feststellen
- es empfiehlt sich aber auf klaren Saft zu achten, d.h. den Saft auf evtl. Satz zu untersuchen -
Satz im Saft ist nicht schlecht, denn auch Winzer lassen den Wein gerne darauf stehen.
(Die Blindverkostung durch mehrere Personen bestätigten das)

Denk mal:
Wären die Säfte vom Diskounter schlechter oder gar bedenklich
oder mit unerlaubten Stoffen versetzt, hätten die Keltereien
längst dem Treiben ein Ende gemacht und den Verbraucherschutz informiert-
hier geht es ums Geschäft.

Das Säureverhältnis des zur Weinbereitung genommenen Saftes sollte nahe an einem mittelsaueren Apfel liegen,
zu süße Säfte ohne entsprechende Säure "kippen" leicht um
und sind dann nicht mehr genießbar oder es müßte mit chemischen Tricks nachgeholfen
werden- was bei meinen Rezepten jedoch nicht erwünscht ist.
Ausnahmen der 100% Fruchtsaft - Regel:
Bei Sauerkirsch und Schwarzen Johannisbeeren liegt der reale Fruchtgehalt bei 50 bzw bei 25%,
weil dieser Saft sonst viel zu intensiv wäre!

***

Die 5Ltr Flaschen nach Gebrauch gleich gründlich mit heißem Wasser ausspülen,
damit sich kein Schimmel oder Essigbakterien bilden können.
Größere Flaschenbürsten kann man gut gebrauchen.
Wichtigstes Prinzip ist das besonders sorgfältige Verschließen der Lager-Flaschen,
weil das im Wein durch den Gärprozess entstandene CO2
für die Haltbarkeit verantwortlich ist.

In Wasser- oder Limonadenflaschen aus den Brunnenbetrieben (3/4Ltr Glas)
läßt sich der selbstgemachte Wein sehr schön lagern:

Am besten kühl oder im Kühlschrank lagern - meine Weine sind zum Trinken, nicht zum Lagern gedacht!

***

An dieser Stelle nochmal mein Tipp aus den eigenen Weinen Glühwein zu machen,
den man NICHT würzen und NICHT zuckert:
2 Tassen bei 800 Watt 1,55 Min einschalten.
Heißer als 60/65 Grad soll der Wein nicht werden, sonst ist der Alkohol weg -
Dieser Glühwein kann nur aus dem 1kg Zucker - Rezept gemacht werden.
Achtung! Keinen Zucker nach dem Erhitzen nachgeben,
sonst schäumt der Wein sofort über..

***

5Ltr Flaschen sind besser als größere, weil man diese leichter handhaben kann-
wie schnell rutscht eine große Flasche aus der Hand !

Manche Säfte harmonieren nicht zusammen:
Apfel und Schwarze Johannisbeere z.B. oder Fliederbeere und Apfel.

Der fertige Wein bezieht seine Stabilität aus dem Verhältnis Zucker zur Säure.
(Die Rest-Süße nimmt mit der Zeit ab, weil sich Zucker in Alkohol umwandelt,
was freilich hauptsächlich vor dem Abziehen des Weins passieren wird,
weil dann die Hefe noch voll aktiv ist.)

Der selbstgemachte Wein ist sehr preiswert:
Für eine 0,7 Liter Wein-Flasche wären gerade mal 60 Cents fällig..
(September 2014, im November 2017 vielleicht 80 Cents)
(Für einen sauberen Wein, von dem man KEINEN "dicken Kopf" oder brennenden Sod bekommt,
weil KEINE CHEMIE darin verbaut wurde)

Die Stabilität der Weine nach dem Vollrezept (1kg Zucker) ist sehr gut und beeindruckt immer wieder!
Viel kann man davon nicht trinken- weil der Geschmack und die Kraft doch recht spürbar ist:
Wir trinken am liebsten aus dem kleinen Bembel aus Westerwaelder - Ton,
schön hessisch-blau, wie sich das gehört.
Dann wird in kleine Winzer-Probiergläschen (ja- echtes Glas) ausgeschenkt,
die auch nur zum Teil gefüllt werden.
Man soll sich am Wein nicht betrinken, sondern nur abendlichen Genuß ohne Reue haben !
Meistens bleibt noch etwas im Bembel- einfach einen Bierdeckel darauf legen,
dann bleiben die Weinmücken außen vor ;)
Das Lied Summerwine trifft hier sehr gut.

***

Der original hessische Äppelwoi (aus purem Saft gemacht,
ohne Wasser, ohne Zucker, mit einem winzigen Stück Hefe) wird aus den gerippten Gläsern,
gut gekühlt getrunken.

***

Wichtig:
Diese Weine hören nie auf zu arbeiten- dh. auch wenn sie blank abgezogen wurden,
werden sie immer aktiv bleiben:
Ich töte den Wein nicht mit chemischen Mitteln ab,
sondern lasse die Natur walten- so wird er immer kräftiger,
weil weiter Restzuckergehalte in Alkohol umgewandelt werden.
Das geht bis zur herben oder "trockenen" Ausprägung.
So alt wird der Wein bei uns nicht und wenn, sollte man weniger davon trinken,
weil er sehr stark werden kann.

***

Der Wein ist Goldes Wert,
er lindert manche Schmerzen,
er macht die Dummen oft gelehrt,
und bessert böse Herzen!

Goethe - wer sonst?

***

(Das Urrezept des Bekannten mit der Lohnkelterei arbeitet nach dem Drittel-Prinzip,
dh. ein Drittel Zucker, ein Drittel Wasser, ein Drittel Saft-
gemeint waren dabei schiere Obstsäfte, frisch gepresst.
Apfelwein machte eine Ausnahme, dafür wurde der Saft pur
- ohne Wasser und ohne Zucker - genommen.)
Da heute kaum noch jemand Streuobstwiesen oder einen Obstgarten hat,
sind MEINE Rezepte mit fertigem Saft gemacht -
so kann jeder und überall Wein machen.
Zudem sind die Aufwendungen für ein Obstgrundstück nicht gerade gering,
es muß beschnitten, gespritzt
(ohne geht mal gar nichts, wie die Praxis zeigt!)
und gedüngt werden, Unkraut gejätet,
geentet und gepresst (Equipment!) - dann sofort verarbeitet,
weil Obst recht schnell verdirbt.
Frischer Saft darf nicht mit Metall in Berührung kommen..
Es fallen somit grosse Mengen an, die logistisch behandelt werden müssen
und auch die späteren Weine zur gleichen Zeit reif werden lassen,-
was wiederum Haltbarkeitsstoff-Zugaben oder Luftabschluß braucht und Flaschenabfüllungen.
(Equipment!)
Nach meiner Methode fertigen Saft zu kaufen, kann man die Weine immer schön nacheinander machen, so wie sie gebraucht werden:
Ganzjährig und mit einem schönen Abwechslungseffekt !

***

Meine ersten Erinnerungen waren in jenem Hof , der mit altem Basaltsteinpflaster war,
mit richtigem Misthaufen, Hühnern und ...
jener kleinen Apfelwein-Kelterei mit ihren faszinierenden Transmissions-Riemen
und dem alten großen Elektromotor, von dem man mich kaum weg bekam.
Der Druck der Kelterschraube ließ goldgelben,
leicht perligen Apfelsaft ausfließen, der sich unten um den hölzernen Kelterkorb
in einer gemauerten Mulde sammelte um in einem Rohr
mit Schlauch in Korbflaschen abgefüllt zu werden.
(Obergärige Methode,
dh. die Flasche war bis zum Rand voll und blubberte
nun auf einem Stuhl neben dem alten holzgefeuerten Küchenherd über,
mit den typischen "Weinmücken" - weshalb ich die untergärige Art bevorzuge...
Apfelwein war immer pur, kein Zucker, kein Wasser, keine Hefe etc.
Im Gegensatz zu anderen Obstweinen,
bei denen der Saft zu sauer oder zu dick oder zu säurehaltig war um zu gären)
Wie überall - auch heute noch - im Land, war die Apfelernte
nicht weniger bekannt als die Weinlese,
aber bei weitem nicht so spektakulär und lukrativ.
Meine Familie väterlicherseits stammt aus Frankfurt am Main,
der Apfelweinhochburg- meine Mutter aus dem Ort meiner Erzählung,
wo wir heute noch wohnen-
so war ich doppelt vorbelastet..
Über 60 Jahre ist das her,
vergessen habe ich die Erlebnisse nicht und nach vielen Jahren der Versuche,
die oft fehlschlugen, war mir die Veröffentlichung der Erfolge auf diesem Weg ein echtes Ansinnen:
Obstweine zu machen ist nicht schwer, richtige Obstweine zu kaufen jedoch sehr...
(Wein aus Trauben ist dagegen überall und in jeder Qualität zu haben, heute sind das eher Fakes)

Lohnkelterei:
Die Leute kamen mit Leiterwagen, die mit Jute-Säcke
oder Körbe voller Äpfel -verschiedenster Sorten-,
die unter den Bäumen aufgesammelt worden waren,
um als Gegenwert Apfelsaft mit nach Hause zu nehmen.
Dieser wurde anschließend als Apfelsaft in Flaschen eingekocht
oder man hat Apfelgelee
oder Apfelwein davon gemacht.
Heute gibt es diese kleinen Lohnkeltereien nicht mehr,
statt dessen eine bekannte Kelterei in Laubuseschbach, die ähnlich arbeitet.
Es gibt entweder Saft oder Geld für sackweise eingesammelte Äpfel,
die dort abgeliefert werden.
Davon wird heute wieder rege Gebrauch gemacht- auch von Leuten,
die nur ein paar Bäumchen im Garten haben.
Apfelwein oder richtiger "Äppelwoi"
(Mundart ist viel älter als Hochdeutsch)
wird aus dem "Gerippten" (Pressglas mit Rautenrippung)
kellerkühl (10Grad) getrunken und immer mindestens bis zum Eichstrich gefüllt.
Ein sehr gesundes und erfrischendes Getränk,
das im Sommer gerne als Schorle -süß (mit Limonade)
oder sauer (mit Selters, welches seinen Ursprung ein paar Orte entfernt hat)
getrunken wird.
Apfelwein hat eine leicht abführende und entschlackende Wirkung.
(Genau wie Fliederbeere oder Holunderbeere)

Das Spalierobst an dem Jahrhunderte alten Kleinbauernhaus der Lohnkelterei war wirklich eine interessante Lösung..
Wenn ich meine Erlebnisse bei Apfelweinbereitern mal zusammenfassen darf,
wird klar, daß keinerlei chemische Stoffe- wie z.B. Milchsäure oder Reinzuchthefen
oder Nährstofftabletten etc. benutzt worden sind:
Die Äpfel waren wild in den Sorten durcheinander gemixt,
wie eben gerade die Anlieferung kam- geschnitten, gepresst und versaftet worden.
Der reine Saft kam in das Gärgefäß, das überrandvoll gemacht wurde-
evtl. ein klein wenig Zucker dazu,- je nachdem wie das Säureverhältnis ausfiel.
(Ideal ist - bei jedem Wein - eine gewisse Ausgewogenheit zwischen Süße und Säure-
in etwa Jona-Gold oder Cox Orange, Golden-Delicius etc.
Boskoop alleine könnte schon zu sauer sein und zu wenig Eigenzucker haben,
überhaupt sind sortenreine Apfelweine schwierig zu machen, weil das Säureverhältnis
meistens nicht stimmt und so mit Regulatoren gearbeitet werden müsste.. ein Irrweg ..
ich habe schon Reinsorten-Apfel-Weine verkostet.)
Die Mischung der Apfelsorten macht den Reiz und gibt die Sicherheit,
ein gutes Produkt an Wein zu erzielen.
(Bei gekauften Apfelsäften handelt es sich immer um einen Mix aus zig Apfelsorten)
Diese Gärballons (randvoll reinem Apfel-Direktsaft)
kamen alleine zum Gären, wenn sie warm genug aufgestellt wurden.
(Wildhefen in der Luft - aber vorsicht, später im Jahr kommen die Essigfliegen und der Wein kippt um!)
Die Ausgärung zeigte sich am klaren Absetzen des Sediment-Trubes
am Flaschenboden- so konnte abgezogen werden.
(Mit dem Schlauch angesaugen, nicht zu tief halten und lieber nochmal nachführen,
damit nichts vom Trub in die 2. Flasche kommt)
Diese 2. Flasche also, in die der geklärte Apfelwein kommt,
sollte fast randvoll gefüllt sein und luftdicht verschlossen werden,
weil sonst schnell Essigbakterien hinzu kommen, die den Wein umkippen lassen
oder zu "Böcksle"-Geschmack führen (Schimmelartig, der Grundstock der Essigbereitung).
Es wurden keine Haltbarkeitsstoffe benutzt !
Der Wein perlt bis zum letzten Tropfen - lange hat man sich dran gehalten
und fix getrunken, eh' er schlecht wurde...
Heutige Apfelweine, die sich außerhalb der Massenproduktion bewegen,
sind eher sortenrein und brauchen viel Pflege und künstliche Hilfen,-
die Chance auf ein besonderes Geschmackserlebnis ist aber allemal vorhanden,
wie ich in meinen eigenen Versuchsreihen immer wieder erlebe:
Ein guter Apfelwein ist ganz besonderes und kann von trocken-perlig
bis vollmundig-spritzig alles werden, wenn man nur will.

Umrechnung für US - Mengen und Gewichte:
"Ltr" = 1 Liter = 1000 ml - 3/4 Ltr = 750 ml
1/2 Ltr = 500 ml
Kg = 1 Kilo = 1000 gr
1/2 kg = 500 gr
1/3 kg = 333 gr
1oz = 28,375 gr
333gr = 11,73 oz
500gr = 17,62 oz
0,75ltr or 750ml = 25,36 fluid once
1,5ltr or 1500ml= 50,72 fluid once
1ltr or 1000ml = 38,04 fluid once
One Block ( baker`s yeast ) Hefe 42gr = 1 , 481 oz
half Block (half oz) baker's yeast of the 5Ltr or:
one and a half Gallons - Bottle.
Diese 42gr Hefe sind übrigens für 1kg Mehl gedacht,
so kam diese krumme Zahl..

Vorab: Trockenhefe (dried yeast) der besten Marke ist wunderbar- noch besser als frische Hefe zur Weinbereitung geeignet. Vorsicht: Nicht mehr als 5 Messerspitzen oder 1/4 Tütchen voll nehmen, sonst geht der Ansatz über wenn man diesen schwenkt.

In den Wein- und Hobbybüchern ist immer von "Reinzuchthefen" und "Milchsäure",
"Nährsalztabletten" die Rede, ohne die das Getränk nicht werden würde-
so ein Schmarn!
Bei diesem Thema darf ich sehr darum bitten,
sich nicht verrückt machen zu lassen
und ganz einfach mal den ganz einfachen Weg einzuschreiten,
der obig bestens beschrieben worden ist und der schon Jahrtausende alt ist.
(Als Fass- oder Maischegärung, die für mich früher auch kein Problem waren-
die Kelter wurde irgendwann abgängig und steht nun zur Zierde herum.
Die fertigen Säfte sind zudem besser, weil sie gut von Schwebstoffen ausgefiltert sind -
warum also nicht den einfachen Weg gehen?)
+++ Das sehe ich als meine kleine "Mission" hier im Web.

Die wichtigste Grundregel ist:
Gärende Weine nur mit Gärstopfen luftdicht abschliessen,
damit sich ein CO2 Polster bilden kann,
das Bakterien und Fremdhefen keinen Platz läßt.

Im Fernsehen kam eine Reportage über ein Schloss im Rheingau, das "edelste Weine" vermarktet.
Gezeigt wurden Blechtanks im Keller, wo "die Weine gemischt werden,
um den haustypischen Touch zu bekommen" -
Wie? Gemischt?
Wo ist die Zeit geblieben, wo man zwischen Winzerschoppen, (später auch "Qualtitätswein" genannt)
der nachgezuckert werden durfte -
dann Kabinett, Spätlese, Auslese und Eiswein unterschieden worden ist?
Zudem nach Lage und Sorte, die beim Winzerschoppen jedoch vernachlässigbar waren.

***

Die Säfte aus den recycelfähigen Papp-Packungen oder Kunststoff-Flaschen oder Glasflaschen sind heute so gut,
daß sich die eigene Quetsche und Filter nicht mehr lohnen-
ich lasse denen, die das so gut machen,
die Freude mir die fertigen Säfte zu liefern,
die für meinen Wein nötig sind!

Die Qualitäten der Fruchtsäfte sind heute so gut,
daß auch beim Diskounter gekauft werden können!

***

Direktsaft ist schon nochmal was anderes als Saft aus Konzentrat,
Direktsaft muß somit teurer sein, das ist mir klar.
Ich habe zwischen diesen Direktsäften und den Säften aus dem Supermarkt
und aus dem Diskounter (durch Blindverkostung mehrerer Personen bestätigt)
keinerlei geschmacklichen oder sensorischen Unterschied ausmachen können.

Selbstverständlich sind mir die Bemühungen von Obstbauern oder Kleinkelterern mit akademischen Ausbildungen aufgefallen,
die sortenreine Apfelweine machen.
Ich halte das strikte Auseinanderhalten der Apfelsorten für recht schwierig -
es sei denn, man betreibt eine entsprechend sortenreine Plantage oder Baumwiese,
wo die Sorten exakt definiert oder bekannt sind.
Pomologie
Zudem eigenen sich nicht alle Apfelsorten für Apfelwein, weil ein gewisser Gehalt an Säure nötig ist.
Deshalb halte ich Apfel - Sorten - Mischungen für sinnvoll - so wird jeder Apfel verwertet.
Beim Apfelwein kommen auch weniger große oder fleckige Äpfel in die Kelter,
die sonst nicht zu vermarkten gewesen wären.

Abwechslung tut not, wer sich festlegt, engt sich ein:
Was passiert, wenn mal ein schlechtes Jahr für eine bestimmte Frucht ist
und die Säfte daraus zu teuer werden ?
So bin ich mit vielen lieferbaren Saft-Sorten in Übung und kann geschwind Wein aus dem günstigsten Saft machen.
Ein wenig rechnen habe ich schon gelernt - vergebens soll das nicht gewesen sein..

***

Neues:
Heute hat man im Forschungs - Institut ein neues Verfahren zur Haltbarmachung von Wein entwickelt, das auf mechanischem Wege (so sagt man) lebende Strukturen zerstört.
Die "kalte Pasteurisierung".
Dabei werde der Wein mit Stickstoff oder dem Edelgas Argon vermischt,
der Druck erhöht und dann schlagartig entspannt.
Ähnliches ist bei der Haltbarmachung von Fruchtsäften,
dort aber ohne Stickstoff und ohne Argon, nur durch Erhitzung:
"Unser Saft wird auf 85 Grad erhitzt, (pasteurisiert) rückgekühlt
auf knapp 20 Grad Celsius und unter sterilen Bedingungen
in eine sterile Verpackung abgefüllt.
Diese keimfreie Kaltabfüllung bringt Energie-
und Kosteneinsparungen auf ganz natürliche Art."

Wie "gesund" Argon ist, weiß ich freilich nicht!
www.fru chtsaft.de

Viele vertragen dieses Schwefeldioxyd im Wein nicht, also jener Schwefel,
den ich nicht haben mag in meinen Weinen..
so ist meine Methode gut dabei - und allemal gesünder!

Noch etwas:
Die Drehstopfen gibt es von speziellen Herstellern nachzukaufen,
desgleichen die 5Ltr Glasballons und auch die Gummistopfen und Gärrohre.
Die Preise vergleichen lohnt sich dabei sehr!

Sektchen


***

Ich wunderte mich, warum so viele aus eigentlich muslimischen Ländern auf meine Seite kommen-
die bekanntlich nur in deutscher Sprache abgefasst ist:
Der Fruchtsaft-Umsatz in diesen Ländern ist enorm und die alkoholhaltigen Getränke
sind dort verboten oder horror-teuer.
Auf meinen Seiten sind viele Rezepte, um aus Säften leckeren Wein zu machen.
Wohl bekomms, ihr Pharisäer und Philister ;)

***

In einer Pharmazeitung habe ich gelesen, daß "Histamin" am dicken Kopf,
verstopfter Nase, nächtlichem Schwitzen und ähnlicher Unverträglichkeitszeichen schuld wäre,
die vom Weinkonsum -oft auch durch kleine Mengen- kommen würde.
(Histamine kämen durch schlechte Früchte, Fäulnisbakterien und Schimmelpilze)
Manche Weinhersteller setzen auf wenig empfindliche Früchte, andere auf auf "Betonitbehandlung",
wo Erden auf dem Flaschenboden diese Stoffe binden sollen.
Man nimmt an, daß trockene Herbste bessere Weine ergeben, hat aber in Tests Unsicherheiten zugegeben,
daß es doch der Schwefel ursächlich für die Unverträglichkeiten sein könnten..
(Schwefel verwende ich niemals.)

***

17. August 2016
Noch ein Wort zur Ausgärung des Weines:
Im Hochsommer geht der Wein schneller, was durch die Temperaturen bedingt ist.
Bei uns im Keller schwankt die Temperatur nur wenige Grad, was aber doch am Wein zu bemerken ist:
Im Sommer ist er nicht so lieblich, der Wein wird "rauher", etwas herber und kräftiger.
Wer das nicht haben will, sollte entweder den Wein etwas früher trinken oder im Sommer etwas weniger Wein machen.
Der Weiße schmeckt im Hochsommer fast wie ein norditalienischer Weißwein - obwohl er aus Apfelsaft gemacht wurde!
Der Tokajer-Geschmack des Roten ändert sich dann in Richtung Bordeaux.


Wein-Bilder
Kurzanleitung zur Weinbereitung
Ur

Weinherstellung, Wiki

Obstwein Wiki

Alternativen:
*** Honigwein ***

Edelrezept weiß

Edelrezept rot

Blindverkostung eigene weiße Weine

Wiki ober/untergärig beim Bier, was heute anders gemacht wird, als früher.
weinb au24.de/shop/glasballons/1059-glasballon-5-l-rechts-mit-ohr.html

Wer sich für weitere Themen interessiert, ist hier gut aufgehoben.

*** Seitenempfehlung: Brotbacken - kann heute jeder, wenn nach diesen Rezepten vorgegangen wird.
Endlich ist chemiefreies und haltbares, appetitliches Brot in jedem Haushalt ganz leicht selbst machbar ! ***

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Maßeinheiten, Mengen und Gewichte, wie würze ich was? -


Mai 2016: Heute war es so weit - Kirschsaft war "aus" im Supermarkt,
nachdem im Diskount dieser schon länger aus dem Sortiment heraus genommen wurde.
Ich rechne bei meiner Art Wein zu machen immer mit solchen Dingen, deshalb sind die Säfte austauschbar gehalten !
Wenn kein Kirschsaft mehr im Regal ist, kann so einfach auf "Roter Multi" oder "Cranberry"
oder "schwarze Johannisbeere" umgestellt werden, wovon jeweils ein Liter auf 1 Liter roten Traubensaft kommen.
Freilich kann man - sollte roter Traubensaft auch noch knapp werden, mit diesen Alternativen
auch alleine Wein gemacht werden.
Alles kein Problem, wir sind ja flexibel- gell?
(Was allerdings nicht so toll ist: Cranberry und Kirsch oder andere seltsame Mischungen..
ich habe so extrem viel ausgetestet, daß ihr besser bei meinen Empfehlungen bleiben solltet,
liebe Leser und / oder geneigte Leserin - denn Fehlschläge ärgern und dauern ewig lange)

***

"Eiklar-Schönung wird gerne bei Rotweinen gemacht,
um den Gerbstoffgehalt zu vermindern und damit den Wein etwas milder zu gestalten"
Sachen gibt's ! "Veganer Wein" lautet hierbei die Überschrift in der Zeitung.
So eine Panscherei gibt es bei mir nicht, weder mit Chemie noch mit Ei oder Schwefel oder Algen,
keine Aromaten oder Verschnitt oder sonst was-
pur, einfach nur noch pur und Natur..

***

Ihr, geneigte Leser - seht nun schon deutlich vor Augen, daß dieses Hobby recht spannend sein kann..
wie auch immer, so ein Vorhaben gelingt oft erst nach Jahren,
ob es sich um das Einkochen von Marmelade oder Gurken handelt:
Bis der richtige "Dreh" erreicht ist, sind immer einige Fehlschläge hinzunehmen.
Jeder hat einen etwas anderen Geschmack und möchte das jeweils Beste für sich haben.
Hobbies sollten jedoch selektiert, dh. abgeklopft sein: Brauche ich das wirklich?
Muß ich alles selber machen?
Diese Gedanken leiten uns hier immer und immer wieder neu an:
Manchmal ist weniger mehr.
Meine Frau macht Brot und Marmelade selbst, ich bin mit dem Wein dabei und koche gerne einfache Sachen,
die Freude machen.
So spiegelt sich diese Steckenpferd-Haltung auch im Garten:
Ein paar Obststräucher (Him-Brom-Heidel-Josta-Johannis-Stachel-Erdbeeren)
und ein etwas besser sortiertes Kräuterbeet
mit japanischer und krauser und glatter Petersilie, deutsches und schottisches Liebstöckel,
Maioran edel und auch einen wilden, Thymian, Bärlauch, Schnittlauch, Knoblauch, Gartenkresse, röm. Ampher,
Pimpernelle, Bohnenkraut, einfache und Thüringer und Marokk. Minze, Salbei und Lavendel,
div. heimische Wildkräuter - wie Knoblauchsrauke und Brennessel, Löwenzahn und echten Waldmeister.
Ich meine, das reicht - verzetteln soll man sich mit den Hobbies nicht, die dann noch das Wandern
und die Homepage beinhalten.
(Von den Blumenbeeten, Rasen und den Hecken will ich nicht mal anfangen zu reden)
Deshalb machen wir keine Gurken ein und bauen auch keinen Salat oder Gemüse an -
das können andere Leute viel besser !

Neue Erkenntnisse über Fliederbeeren oder Holunderbeeren:
Schwarze Holunderbeeren haben jetzt Saison.
Sie sollen nicht roh gegessen werden, da sie einen Stoff enthalten, der Blausäure bilden kann.
Holunder wird für Saft, Gelee und Likör verwendet.
Holundersaft verfeinert Gelee und Rotkohlgemüse und kann mit anderen Fruchtsäften gemischt werden.
Gesund sind die Beeren in jedem Fall:
Sie stärken das Immunsystem und wirken entzündungshemmend.

http://www. fid-gesundheitswissen.de/pflanzenheilkunde/holunder/

Wein aus reinem Fliederbeerensaft halte ich für wenig sinnvoll (schmeckt auch nicht sonderlich gut)
- eher als ein Drittel-Zugabe, dann hilft er der Verdauung,
d.h. sie wirken recht abführend.
Zudem sind diese mit Holunderbeeren hergestellten Weine eher reine Geschmacksache,
man mag sie oder eben nicht.

(Wacholder ist was anders- das verwendet man für Braten und Suppen)

Mein Sohn, der längst einen eigenen Haushalt hat, meint:
Die wärmerer Vergärung von Wein in der Wohnung geht zwar schneller,
der Wein schmeckt aber nicht so gut wie deiner, der langsam im kühlen Keller gären konnte,
das ist ein deutlicher Unterschied..

Einen besonders eleganten Wein gab es vom "Roten Multi" ( E deka, 1,19Euro für einen Liter),
das darf ruhig erwähnt werden.. allerdings ist dieser Wein nicht besonders stark,
man sollte diesen zügig trinken, weil er durch geringere Zuckermengen weniger haltbar ist.
(Der Ausgangssaft ist nicht so süß. Ich mische diesen mir rotem Traubensaft, das harmoniert am besten.)
Die Preise auf dieser Seite sind bei der letzten Korrekturlesung Dez.2022- allerdings längst veraltet..

***

Wer sich für den Purismus entscheiden mag, dem kann ich einen Weißen aus
1Ltr Apfel- und 1Ltr weißem Traubensaft empfehlen,
sowie einen Roten aus 1Ltr rotem Traubensaft und einem Liter Kirsch- oder schwarzen Johannisbeeren.
Jeweils mit 1kg Zucker im Ansatz. (Lagerfähig)

***




Diese Säfte ergaben keinen guten Wein..
***

TIPP: Wem diese Glasflaschen zu schnell kaputt gehen -
kann durchaus diese 5 Ltr PE oder PET Kunststoff-Flaschen (Lebensmittelecht)
nehmen, in denen destilliertes Wasser verkauft wird.
(Kanister mit Schraubverschluß, dort passen die Gummistopfen genau so drauf - mit dem Vorteil,
daß man den Wein nach dem Abzug -kühl gelagert- umfüllen und verschrauben kann - zum Mitnehmen)
PE - PP : artefa kten.net/was-ist-eigentlich-pe-polyethylen/

Sicher, jetzt werden gesundheitsbesorgte Leute rufen: Um Himmelswillen, da ist ja Weichmacher drin!
Stimmt, aber nicht viel und wenn ich bedenke, daß heute jede Wurst in diesem Kunststoff verpackt geliefert wird,
(auch beim Metzger, der hinter der Theke erst einmal auspackt) dann kommt die Saftflasche,
die Tetra-Packungen, der verpackte Käse fürs Frühstück und..
jedes Elektrogerät und sogar das Auto, wo mehr als genug von diesem Kunstmaterial verbaut ist,
das auch noch viel stärker ausdunstet.. (siehe Frontscheibe innen) !
Und trotzdem: Die Leute werden immer älter..
so ungesund scheint Plastik gar nicht zu sein.
(Metalle sind deutlich auffälliger, wenn es um Allergien etc. geht.)

Am Mittwoch den 4.1.2017 kam Sender Tagesschau24 ein Beitrag "Made in Südwest",
wo Küfer ihr Handwerk vorstellten, wie es heute ist. Unter anderem kam ein Önologe darin vor.
Begrifflichkeien aus dem Griechischen über das Angelsächsische in Bezug auf Wein ist schon etwa so,
als wollten diese Leute von einem guten Brot oder Wurst reden ;)
Kurz: Das "Barrique-Fass" aus Frankreich wird aufgearbeitet, Fässer aus Südamerika und Jamaika und Amerika,
wo vorher ganz andere Inhalte drin waren, werden von unseren Winzern gekauft um ihre Weine darin "markttauglich" zu machen.
Die Küfer haben "Netzwerke" gegründet, um an amerikanische Weißeichefässer zu kommen,
in denen lt. US-Gesetz - nur einmal der Bourbon gelagert werden darf:
"Man kommt nur sehr schwer an diese Fässer heran, die sind äußerst begehrt."
Kein Wunder, damit erhält der schottische Whisky seinen Geschmack.
Zumindest klang das für mich danach, so wie das durch diesen Sendebeitrag herüber kam.
Die tüchtigen Küfer bei uns bauen auch wieder eigene Fässer, die eigentlich günstiger sind,
wenn sie neu gekauft werden.
Ausgesuchte Hölzer, die nach ihrem besonderen Holzgeschmack zusammen gestellt werden und /
oder durch das Toasting (Wieder was Englisches) zur bestimmten Geschmacksabgabe gebracht werden,
finden ihre Käufer.
Edelwinzer aus dem Rheinland haben das Potential erkannt und bestellen dort ihre Fässer.
Die Edelstahltanks sind für den gehobenen Markt wohl vorbei.
Ich könnte mir vorstellen, daß hier auch ein wenig die Allergiker ein Wort mitgesprochen haben.
Wie auch immer, dieses Fass-Aroma soll 2/3 !
des Geschmackserlebnisses heutiger Spitzenweine ausmachen.
Zwei Drittel, ja ihr habt richtig gelesen.
Deshalb verwende ich NUR Glasflaschen, die sind über jeden Verdacht erhaben,
irgendetwas geschmacklich zu beeinflussen.
(Bei Whisky sehe ich das Holzfass als nötig an, denn dieses Getränk war zuvor bekanntlich
nur Sprit - egal woraus der gewonnen wurde)
Nun ist also ein "Oenologe" der "Createur de Automobil?" - wie arm für unser Weinland,
was darf man wohl sagen.
Ein echtes Trauerspiel - aber:
Wir müssen das ja nicht kaufen.
In diesem Sender kam noch ein Beitrag über einen Miet-Weinkeller,
ein tolles Gewölbe, wo lauter kleine Gitterboxen verbaut waren:
Hier konnte jeder für 80 Euro im Monat seinen persönlichen Wein verschliessen,
damit er im idealen Klima gelagert wird.
Nun paßt aber gar nicht, daß diese Banausen ihre Flaschen aufrecht hinstellten ;)
(Bei Naturkork, wo man sich drauf berief um diese Art der Lagerung zu rechtfertigen - ist das Aufrechtstellen kontraproduktiv,
weil der Korken austrocknet - er muß liegend gelagert werden.
Vermutlich ist das heute auch schon alles Kunst oder mit Drehverschluss - da brauche ich auch keine solche Kellerlagerung?
Weit gefehlt.
In dem Gewölbe stand ein riesiger Tisch, wo man in Gemeinschaft Gleichgesinnter seine "Verkostungen" macht.
Aha. Wenn ich nun daran denke, daß 2/3 des Weingeschmacks vom Fass kommen,
glaube ich das nicht unbedingt haben zu wollen.. )
Je mehr ich über den heutigen Wein erfahre, um so weniger brauche ich diesen.

***

Spaßig: Neulich in der Apotheke sah ich ein Regal von R abenhorst,
dort standen Säfte in 0,7Liter Flaschen - roter Traubensaft zu 3,80 Euro!
(5,40Euro der Liter im Vergleich zum Diskounter, wo dieser Saft von 0,79 bis 1,09 Euro
für einen Liter geht)
Ich wette meinen Hut, daß eine Blindverkostung keinen Unterschied zwischen beiden Angeboten ergeben würde..

Im Fernsehen kamen Sendungen über Eiswein und Weinlese generell -
vergammelte Trauben mit angeblichem Edelschimmel -
werden mal mit mal ohne die guten Trauben gelesen und gemeinsam gekeltert,
mitsamt Stielen und Stängeln, Blättern und anderem Kram.
Sehr gesund! Ob im Rheingau oder in Tokaj, überall wird das so gehalten.

*** Tipp ***

Eine Art "Mountain Dew" oder Sangria? - obwohl ganz andere Zutaten sind, ähnelt der Geschmack durchaus ..

Nun mein besonderer Tipp:
Ich habe den Tee im Teesieb gelassen, nach unserer Teestunde.
Dann habe ich in den Apfelwein diesen gebrauchten Tee im Sieb in eine Tasse mit Apfelwein gehängt-
für ca 2 Stunden und am Abend das Teesieb entfernt
und in der Mikrowelle den Apfel-Glühwein erhitzt.
Schmeckt wunderbar - egal welcher Tee darin gezogen hat !
(Interessant, daß der Tee noch eine solche Kraft hatte!)

Selbstverständlich habe ich dieses Glühwein / Sangria - Rezept
auch mit Ostfriesentee und Pfefferminze-Blättern gemacht, die nicht aufgebrüht wurden.
Das geht ebenfalls, ist aber nicht so effektiv.
Also besser mit dem Tee-Sieb machen, das schon mal für ein heißes Getränk sorgte.
(Auf diese Weise hat man einen Doppelnutzen)

Nachtrag: Ich habe die Siebe mit den Tee-Mischungen vom Nachmittag für den nächsten Tag
aufgehoben und konnte daraus nochmal einen herrlichen Glühwein machen.
(Schwarztee, Salbei - Ingwerwurzeln)
Der Tee - Sud hatte noch mehr als genug Kraft !

*** Tipp ***

Auf Oldtimer49 (Sektchen) geht es mit zeitgemäß neuen Tipps in dieser Sache weiter.

Ich werde weiterhin an dieser Stelle die Neuigkeiten nennen, die sich aus der Weinbereitung ergeben!

zeit/wisse n/2017-02/alkohol-deutschland-alkoholindustrie-sucht-krankheit-lobbyarbeit
1/4 Ltr Wein am Tag erhöht das Brustkrebsrisiko um 25% -
wer kann diese Behauptungen schlüssig beweisen?
Und wenn, wo liegen die Ursachen - evtl. sogar bei den erlaubten Zusatzstoffen, die in der EU erlaubt sind?
Dabei höre ich, daß Wein KEIN Lebensmittel sei, also nicht unbedingt dem Lebensmittelrecht unterliegt.

Für mich liegt der Schluß nahe, daß Säfte sehr wohl als Lebensmittel eingestuft sind,
d.h. hart kontrolliert worden sein sollten.
Stelle ich also meinen Wein aus gekauften Säften her, liege ich richtig
und vermeide also die seltsamen Zusatzstoffe, die im Wein von der EU aus erlaubt sind..

***

Es kamen schon Anfragen aus afrik. Ländern vor, wo Mangos im Überfluss sind -
diese sehr süßen Früchte sind eigentlich nicht geeignet zur Weinherstellung,
ich würde in diesem Fall aber raten, den Saft abzuschmecken, ggf. mit Zitronensäure,
bis sich eine leichte Säure in Richtung "mittelsüßer Apfel" oder "Most-Weintraube" zeigt.
Um die Klarheit des Weins zu erhalten, muß man nicht zur chemischen Keule greifen,
sondern den Saft durch ein Leinentuch laufen lassen.
Selbstverständlich kann man zur Maischegärung greifen:
Früchte zerkleinern und mit etwas Zucker zugeben - das Ganze mit knapp mit Wasser bedecken-
ein paar Tage gehen lassen.
Dann in ein 2. Gefäß durchsieben, mit Raffinadezucker, also normaler Haushaltszucker - ca 2/3 Saft, 1/3 Zucker stärken.
Das Gärgefäß sollte mit einem Gärstopfen verschlossen sein (Viole)
und bis 2 daumenbeit vor dem Überlaufen mit Wasser gefüllt werden.
Dieses Wasser darf aber nicht mehr als 1/4 der Gesamtmenge ausmachen.

Man kann auch aus Pflaumen auf obige Weise Wein machen, aber es ist nur eine Notlösung, weniger Genuss.

Hätten wir Quitten, Birnen oder Mangos im Überfluss, wären Einkochen oder Eindicken (Dicksaft)
oder die Verarbeitung zu festen Obstriegeln eine gute Option.

***

Selbstverständlich gibt es auch bei mir "Weinfehler", ganz klar:
Ich arbeite OHNE jeden Zusatzstoff, dh. wenn der Wein (im Zimmer) zu lange gestanden hat,
werden sich Essigbakterien darüber her machen..
..also bitte immer gut verschliessen und KÜHLEN.

Auf dem richtigen Weg:
"nach-rot-weiss-und-rose-die-neueste-weinfarbe-ist-orange"
Junge Winzer forschen und finden die alten Wege neu, aber bitte ohne grobe Fehler-
schließlich ist es die alte Kunst, die neu zum Leben erwachen soll, nach dieser Chemie-Ära.

***

April 2017:
Immer neue Erkenntnisse in eigener Sache "Wein":
Ich stelle fest, daß sich die Saftqualitäten immer mal wieder ändern, wie eben das Wetter war,
das die Früchte unterschiedlich werden lassen hat.
Das überrascht zwar nicht, sollte aber auch in Dingen "Weinbereitung daheim" zur Kenntnis genommen werden:
Ich merke, daß der "Rote" ein wenig zu sauer wurde nach dem 0,7kg Zucker Rezept.
Ich rate also, 100gr mehr Zucker zuzufügen.
Also statt 700 nunmehr 800gr auf die 5Ltr Gärflasche.
Am besten war das 1kg Rezept, ganz ohne Frage.
(! Mehr Saft zu nehmen hat zu keinem positiven Ergebnis geführt !)
Gut, Kristallzucker ist billig und nachhaltig, er wird bei uns vor Ort angebaut und er vergärt
zu Alkohol.
An dieser Stelle rate ich nicht mehr zu trinken,
als das tägliche Quantum ohne irgendwelche Nebenwirkungen aufkommen läßt.
Wein muß Genuß bleiben und darf nicht zuviel getrunken werden.. dann ist er gesund.

***

Der typische hessische Apfelwein (Äppelwoi),
wird aus purem Apfelsaft gemacht, ohne Zucker, ohne Wasser -
aber mit dem Gärrohr und dem kl. Stückchen Hefe -
zur Systemsicherheit.
(Herb, frisch, fruchtig, urig, wenig spritzig)
Dieser herb-säuerliche Wein hat nur ca 5-6% Alkohol und ist nur bedingt haltbar;
nach dem Abzug sollte er gut gekühlt sein und bald getrunken werden.
Dafür ist dieser Apfelwein ehrlicher, ohne Speierling und ohne Schwefel.
(Ein Frauen-Geschmack ist er dennoch nicht unbedingt, man muß ihn mögen,
es ist eine räumlich recht eng begrenzte hessische Spezialität, die ganz genau so schmeckt,
wie in den alten Äppelwoi-Kneipen in "Dripptebach", dem Zulieferer-Stadtteil Frankfurts -
als der Apfelwein noch nicht von den "Hipstern" als "Äppler" besudelt wurde..)

***

Besonders appart fand ich das Rezept aus 2ltr Apfelsaft und 1ltr Sauerkirschsaft und 800gr Zucker,
das hat was !

***

An dieser Stelle möchte ich auf eine mögliche Fehlerquelle hinweisen:
Wenn Wein zu warm vergärt- z.B. in der Wohnung- dann könnte er bitter schmecken.
Das trifft wohl besonders auf Apfelwein zu.

***

Wer puristisch veranlagt ist, sollte Wein aus einer Sorte Saft machen:
Schwarzer Johannisbeer Wein
Roter Traubenwein
Weißer Traubenwein
Apfelwein pur,
Apfelwein mit Zucker,
Sauerkirsch Wein.

***

Ich habe z.Zt. gerade wieder regen Mailkontakt mit Gambia,
wo wir uns ueber die Techniken der Weinbereitung aus den unterschiedlichsten Rohstoffen beraten.
Leider gibt es dort für dieses Hobby nur sehr wenig geeignete Früchte, eher gar keine..
..ich würde aus Bissap-Saft (Hibiskusblüte) oder aus grünem Tee versuchen einen
Cranberry - ähnlichen Wein zu machen.
Das geht bestimmt, wenn die Kristallzuckermenge entsprechend ist.
Dort gibt es wohl auch Cranberry-Konzentrat zu kaufen - das ist doch schon mal eine feine Sache!
(Evtl. ein paar Hibiskusblüten mit vergären lassen, was die Farbe verdeutlichen könnte)
Schließlich ist und gemeinsamt, nach zig Mails- ein Orangen-Wein gelungen..

***

Eben habe ich wieder weißen Trauben - Direktsaft für 1,60 Euro den Liter erstanden - regulär 1,95 Euro -
damit kostet das 200ml Glas fertigen weißen Wein 0,25 Cents - wenn das nichts ist!
(Dieser schmeckt "anders" als der gekaufte Wein,- natürlicher, ohne Konservierungsstoffe,
ein neuer Geschmack für den "Verbraucher", wenn ich das mal so schreiben darf)

***

Meine Güte, so ist das nun in Deutschland im Jahr 2017:
Ein Weinfest ist, auf der Tafel stehen div. Weinsorten - Sauvignon ist richtig geschrieben, aber Riesling nicht:
"Rießling" - mit ß - kaum zu fassen: 4 Euro das Glas (kleines bauchiges Weinglas, nicht mal voll gefüllt)
Ein 0,2ltr Glas, das etwas über die Hälfte gefüllt wird,-
also ca 0,11 Liter Inhalt, also über 36 Euro für einen Liter Wein im Ausschank.
Uff.

***

Zur Weinbereitung passend ist ein Roman, den ich hier empfehlen möchte.
(Gibt es billig in den Buchantiquariaten zu kaufen)
"Der lange Regen" von Peter Gadol aus dem Jahr 1997.
Nebenbei kommt in dem Buch mehrfach eine Schilderung extensiven Frustabbaus durch rasante Autofahrten
vor, die mir so manchen Raser unterwegs etwas besser erklärt:
Manche Leute sollten aus psychischen Gründen keinen Führerschein bekommen, wenn das Auto (oder Motorrad)
zum Frustabbau mißbraucht wird, gerät der Driver zur Gefahr für sich und die Mitmenschen !
Ansonsten liest sich dieser Roman gut.
Das Prozedere der Weinbereitung ist recht aufwändig geschildert-
wie der Weinbau mit all seinen Problemen-
schon deshalb lesenswert !

***

Neues aus der Versuchs-Ecke:
1x weißen, 1x roten Traubensaft und 1x Apfelsaft = 3Ltr plus 800gr Zucker.
Das ergibt einen recht vollmundigen Rose' - empfehlenswert.
Achtung, der Glühwein daraus ist "gefährlich" - und haut sofort nieder..
(Nachtrag: Für den abendlichen Genuss ist der Wein zu langweilig, als Glühwein klasse)

***

Neues aus der Versuchs-Ecke:
Inzwischen setze ich dem Glühwein 1/3 Wasser zu, also in der Tasse.
So kann man eine oder zwei Tassen mehr trinken und besser zur Toilette bringen..

***

An dieser Stelle möchte ich nochmal ausdrücklich zum mäßigen Konsum
der Weine anraten, denn auch Alter schützt vor Torheit nicht ;)

*** weiter gehts mit den Weinexperimenten auf Reihenweck 100,
der vor-vor-vorletzten Seite dieser Serie.. ***

***

Der Nachbar hat einen 10ltr Eimer rote Trauben über - aus denen haben wir im Entsafter 5 Ltr sehr dicken Saft gewonnen. Das gab einige Gläser Gelee und 2,5 Ltr für die Weinbereitung, weil schlicht das Marmeladenregal übervoll ist.. So habe ich 2x 1,25ltr mit je 1kg Zucker als Wein angesetzt und nun blubbert es wie wild. Nach nur einer Nacht! (die ganzen 2,5ltr Saft sind definitiv zuviel für eine 5ltr Flasche) Wie weit mit Wasser aufgefüllt wird, wenn die Spontangärung zuende ist, wird sich bei der Vorkostung zeigen. (Abgekocht oder nicht spielt bei meiner Weinbereitung keine Rolle!)

Der Nachbar hat selbstverständlich eine Flasche "seines Weines" bekommen - Ehrensache!

***

Die Ecken meiner Weinbereitung für Zuhause sind wie eine kleine Rundreise, weil es ein kontinuierlicher Blog ist -
und so entstehen immer neue Erkenntnisse, die nicht zuletzt aus dem sich ändernden Angebot an Säften
und meinem Know How in dieser Sache entstanden sind.
Immer auf der Suche nach weiteren Vereinfachungen, die aber natürlich sein sollen,
geht die Reise weiter - mit der Kartusche Krautfeldwein,
also bei Opa Scharf's Rezept aus vergangenen Zeiten der kleinen Lohnkelterei an dem hunderte Jahre alten Haus am Ortsrand.
(Dort ist schon seit Jahrzehnten keine Kelterei mehr, das Haus hat eine junge Familie gekauft)

Wissenswert: Die amerikanische Kermesbeere wurde genutzt, um helle Rotweine dunkler zu machen.
Zusätzlich ist diese Beere antibakteriell, d.h. sie wird zur Bekämpfung von Hals- und Erkältungskrankheiten eingesetzt. Unbedenklich ist dieses Kraut eher nicht - aber lest selbst..



Wichtig: Den Wein oder Sekt ein paar Stunden vor dem Genuß in den Kühlschrank zu stellen ist wichtig, weil dann nichts mehr übergeht. Es entsteht bei der Vergärung Druck wie in einer Sektflasche.

Jun. 2022:

***

Eine spannende Sache sind 500ml Dosen mit "Deutschem Cider", also ein süßerer perlender Apfelwein, der wie süß gespritzer Apfelwein (also mit Limo) schmeckt. Ein sehr angenehmer Kellergeschmack, der beim Keltern entsteht, ist zu bemerken. Mit 5% Alkohol ist der Cider nicht schwach, fast gefährlich süffig. Diese Süffigkeit wurde erreicht mit der Zugabe von Quitte statt Speierling. Eine sehr gute Idee ! Man sollte aufpassen - mal ist Pfand auf den Dosen, mal nicht. Obwohl vom gleichen Hersteller.. (ohne Pfand 1,09 Euro)

*** TIPP: Wer auf seinen täglichen Wein nicht verzichten mag,
sollte obige selbstgemachten Weine beim Dekantieren mit ca 25-30% Sprudelwasser versetzen,
dann ist die Sache nicht mehr so stark und ist letzlich gesünder.
(Wir machen das so) ***



L.L.V.S.L.M. = Laetus libens vivens sibi locavit monumentum
Optime animadvertis, scito igitur,
Vina in Dies etiam non utendo sese consumere, quae,
nisi dicta Ratione restituerentur omnia tandem evanescererent!





Als Kartusche ausgeführt: Mein Hauswein
und
Mein Hauswein mit Turbohefe