plaetzchenwolf - Gräveneck Bemerkungen 2022.




Bei uns zuhause. 2022 - "Nachgetragenes".





Ab und zu fällt mir nochmal ein denkwürdiger Spruch von früher ein..

"isch glawe, deji kimmt vo de Babaijermill" (Ich glaube, die kommt von der Papiermühle) Früher wurden Lumpen gesammelt, um davon Papier zu machen.. damals gab es auch noch "Wutgiggl" (wütende Hähne) und Zappelphilippe, heute Ahds - Kinder.

Wie auch immer, das Leben auf dem Dorf ist heute (2022) anders als früher in den 1950igern, ganz ohne Frage, Flüchtlinge damals aus deutschen Gebieten und später Flüchtlinge aus aller Welt. Die schleichende Verstädterung, die weitere Verakademisierung und dann kamen die Jahre der neuen Völkerwanderungen nach der Grenzöffnung der DDR - immer deutlicher schrumpfte das alte Dorf in seinem ureigenen Bestand. Alte Leute sterben weg, die einst starke Bauernschaft ist zu wenigen Nebenerwerbsbetrieben gekommen. Wobei ich deutlich das Vereinsleben außen vor lassen möchte - diese Art der geselligen Feierlaune ist nicht unser Ding. Mir geht es um die allgemeinen Kontakte, wenn man im und um das Dorf geht, die nur noch einzelne Hoffnungsschimmer haben. Es ist nicht meine Art zu jammern und so ist eben die Neuzeit mit eigenen positiven Punkten dabei: Deutlich weniger Kircheneinfluß und deutlich weniger Politik, dafür eher BBQ und Garten und Kinder, weniger Pendeleien und dafür mehr "Homeoffice". Was nochmals arg zugelegt hat: Es läuft praktisch nur noch der Hundefreund - ansonsten wird praktisch jeder Meter gefahren, auch wenn es nur eine Querstraße weit ist! Wir ziehen uns -ideologisch- noch weiter auf unsere "Hallig" zurück als zuvor, denn die Entfremdung ist uns zu heftig geworden. Mehr als eine handvoll Leute sind nicht mehr geblieben, die ab und an mit uns ins Gespräch kommen. Der früher so selbstverständliche Gruß der Dorfbewohner untereinander hält sich noch einigermaßen, ist aber wohl schon auf die Hälfte geschrumpft und wenn man diese Leute in der Stadt trifft, grüßt keiner mehr. Das war einmal deutlich anders.

Die neue Zeit hat deutlich mehr Luxus und Komfort und Geld zu den Dorfbewohnern gebracht - ob man heute jedoch zufriedener oder glücklicher ist als früher, das glaube ich nicht.

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Unsere gestrige (27.2.22) Nah-Wandertour zu viert und mit Hund waren 17.800 Schritte oder 12 Kilometer in aller Ruhe und mit Vesper auf einer Bank mit guter Fernsicht über die Lahn zu Falkenbach hin. Wir gingen durch das Unterdorf (Gräveneck) nach Fürfurt, vor dem Weier rechts ins Tal, beim Willi herum bis zu den Treppen, rechts um den Friedhof herum - hier ein Minz-Likörfläschchen für jeden - die Höhe nehmend, wo kurz vor der schmalen Straße besagte Bank steht. Leberkäsebrötchen, frisch aufgebrühte Teebeutel div. Sorten, Gürkchen, Wandereier und danach rote und grüne Weintrauben. Und das bei strahlendem Sonnenschein, wenigen hübschen Wolken - und 7Grad Celsius. Danach nahmen wir dieses Sträßchen aufwärts bis hinter den Busch auf der linken Seite, wo ein wenig zu sehender Wiesenweg unter der Reihe Aussiedlerhöfe entlang führt. Am 3. Hof gehen wir rechts aufwärts, linker Hand über dessen Grund zur Einfahrt "Hohe Straße". Hier gehen wir auf der linken Seite der Hohen Straße nach rechts, dort steht ein Schild "Anlieger frei", wo ein geteerter Weg ins Neubaugebiet Weinbachs geht. Wir nehmen freilich den vorher abzweigenden Wiesenweg am Knick und gehen dort geradeaus, bis es nur noch nach rechts abwärts zum Neubaugebiet geht. Man kann dort hinter oder ober der letzten Häuserreihe entlang gehen und sieht dort den Leuten quasi in den Garten. Danach kommt die Zufahrt von der Hohen Straße nach Weinbach und die Zufahrt zum Nahkauf. Dort gehen wir vorbei und gehen über die Höhe parallel zur Hohen Straße, - also ganz kurz den geteerten Weg "Roter Stahl", überqueren die Hohe Straße und gehen nach rechts einen Wiesenpfad bis zu den Gasabsperrhähnen auf der Höhe. Dahinter kann man entweder durch den Wald zu den Aussiedlerhöfen, von dort ins Tal nach Gräveneck oder hinter den Gashähnen nach rechts und dann links über den Steinbruch retour ins Dorf gehen. Dreieinhalb Stunden sind wir unterwegs gewesen - ein schöner Tag! (Ohne Nachrichten) 11-14.30 Uhr

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Die nächste Nah-Tour wird von Gräveneck über den Steinbruch, über die Hohe Straße hinweg am Wald entlang geradeaus bis hinab nach Freienfels führen, dort um das Altenheim, den Radweg unter dem Burgfelsen, dort den Fußweg nach oben bis zur Burg, diese besuchen, von dort gegen die Fließrichtung am Ronsbach aufwärts , rechts über den Bach, gleich wieder links - immer gegen die Wiese haltend und dann vor einer Feldscheune mit Betonstützen aufwärts bis zur Höhe. Dort trifft man auf den geteerten Weg von Weinbach nach Freienfels- genau in der Biegung gehen wir links in den Wiesenweg, linker Hand liegt der Hochbehälter. (Wegestern) Unser Weg geht rechts bis zur neuen Bank. Hier nehmen wir unsere Vesper.-Danach geht es geradeaus bis VOR der Grillhütte links aufwärts, auf der Höhe den Wiesenpfad bis hinab Richtung Weinbach, wo man links die Kastanienbank sieht. (wir kamen rechts vor dieser heraus) Den geteerten Weg rechts abwärts - aber kurz kurz, dann geht ein malerischer Pfad den steilen Felshang hinab zur Pfortengasse. (Diesen Magerwiesenpfad sieht man schlecht! An der ev. Kirche vorbei weiter aufwärts die Kirchbergstraße hinter der Bebauung führt rechts durch die Felder der Weg unterhalb des kleinen neuen Industriegebietes der Weg fast waagrecht am Wiesen - Feld - Hang Richtung Norden, kurz aufwärts bis zum Parallelweg zur Hohen Straße rechts - wie bei der vorhergehenden Tour zurück ins Dorf.

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Noch eine Tour von der Grävenecker Brücke rechts ganz kurz in den Wald, dort gleich links in den Wald bis über die Straße zum Schwartenbergerhof, über die Lichtung aufwärts , linker Hand in den Wald bis zur Straße von Falkenbach nach Wirbelau. Dort kurz rechts halten auf der Straße abwärts, bis zur Spitzkehre, dort mittig links hinab zum Wirbelauer Bach- mit der Fließrichtung durch Gemarkung und Wäldchen bis zum Seelbach. Über die Bahnhofstraße zur Taunusstraße (Südostseite des Ortes) und schnurgerade diese bis zum Abzweig und Hinweis "Bahnhof Arfurt" gehen und mit dem Zug zurück nach Gräveneck.

Flurkarte wird nötig sein, weil sich seit ein paar Jahren einige Wege geändert haben.

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13. März 22 sind wir von Gräveneck über den Steinbruch geradeaus über die Hohe Straße am Wald entlang nach Freienfels. Dort unter der Burg her und zu dieser hinauf, am Ronsbach entlang bis etwa Fremds Hof, dort aber links am Wald entlang (nicht auf dem geteerten Weg) das Halbrund am Waldrand bis zur Grillhütte Weinbach. Dort wird gevespert. Dannach gehen wir ein wenig retour, rechts und wieder rechts, geradewegs abwärts zur Kastanienbank. Hier geht ein wunderschöner gewundener Pfad über den Fels hinab zur Pfortengasse, von da zur Ortsmitte, hinter der Kirche entlang aufwärts die Kirchbergstrasse bis fast an die Grävenecker Straße, dort rechts am Wiesenrain entlang bis parallel zur Hohen Straße retour nach Gräveneck.

Dauer: Fast 5 Stunden, davon 1/2Std. Pause Kilometer: 12,45km 20.000 Schritte. Sonnenschein 11 Grad Celsius.

Hier leitete ich gerne zum großen Wander -Thema weiter, das etliche Seiten einnimmt.

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Maps hat gut 25 Pools gezeigt, die unser Ort inzwischen hat (2021)

Vatertag 2022: Die Zeiten ändern sich- heute fahren Traktoren umeinand' -
die einen sind historische Fahrzeuge, die von Nichtlandwirten gefahren werden,
(langsam fahrend,aber davon gibt es wohl 15 Stück im Ort)

Echte große Bauerntraktoren rasen heute wie verrückt und rücksichslos,
auch wenn eine Gruppe Fußgänger mit Hund zur Seite springen müssen, um nicht in Gefahr zu geraten.
(Meine Frau und ich sind vor etlichen Jahren von einem Traktorenausleger getroffen und in den Graben gefegt worden.
Der Nachfolger dieses Bauern ist heute der schlimmste Raser.
In seinem Verkäuferberuf ist er scheißfreundlich, auf der Straße das Gegenteil davon.)
Vielleicht soll man nicht voreilig zur Seite gehen, sondern gemächlich, damit der Raser bremsen muss..
..neue Freche habe wir heute mehr als genug- die sich gerne außerhalb der Verkehrsordnung bewegen, in einer Art Narrenfreiheit.

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Diese bunten Stäbe um die Maisfelder im Frühjahr haben einen kleinen Glaskörper in sich,
der einen üblen Duftstoff verdunstet, welcher die Wildschweine vom Feld halten soll.
So der Jagdpächter auf meine Anfrage.
Offenbar wirkt das, denn es sind keine Schäden mehr zu verzeichnen gewesen..
(Stinkt nach Aas)

Ende 2023 soll die Grävenecker Brücke neu gebaut werden, 2 spurig und für 40 Tonner geeignet sein, so lese ich am 6.6.22
Der Zuständige des Verkehrsministeriums will das Projekt durchziehen,
ohne zuvor die Situation der Durchfahrtbereiche der Orte Wirbelau und Gräveneck geklärt zu haben.
Sozusagen in Folgeprojektierung?
Nun darf man raten, ob jene Leute die Situation vor Ort überhaupt selbst und mit eigenen Augen gesehen haben..
Man könnte wohl an der Kläranlage rechts in den Hang aufwärts eine Umgehungsstraße neu bauen: L3452
- Gaudernbacher Weg - über die Spitzkehre Grabengebück hinter dem Friedhof entlang
über den Kirchweg zur Hauptstraße, kurz vor der Kläranlage..

Die enge Straße mit den steilen Felsen zwischen Brücke und Bahnhof,
mit anschließender Spitzkehren und engen Kurven bis Gräveneck wäre auch noch ein Punkt, der teuer werden wird.
Wie weit die Aufmauerung zum alten Schinngraben hin die 40 Tonner aushalten kann,
müsste auch noch geklärt werden.
Freilich wäre ein Neubau der Bahnhofstraße von der Kreuzung Wingertstraße durch den Schinngraben bis zur Brücke denkbar..
Der Straßenabschnitt zwischen Wirbelau und der Brücke ist auch sehr eng und unübersichtlich..

Oder man läßt -als Alternativlösung- den Brückenneubau ganz und gar bleiben, reißt die Brücke ab und schlägt die Mühle
und den Schwartenberger-Hof Villmar/Aumenau zu. Das wäre allemal billiger und umwelttechnisch sinnvoller.

Aber das werden die Götter in der Hauptstadt wohl alles besser wissen..

*** Sept. 23 ist der Brückenneubau oder auch nur der Abriß noch immer nicht begonnen.

Inzwischen habe ich mich von dem Vorhaben, die div. Feierlichkeiten zum 625 Jahr Fest zu besuchen,
(Was meine Frau schon verwunderte)
verabschiedet und meide weiterhin jedwede Vereinsteilnahme, aus prinzipiellen Gründen. (Freiwillige Unterordnung mag ich nicht, sie auch nicht..)

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Ob Ostern oder Pfingsten, es wird auch an Feiertagen geklopft, gesägt und geschraubt, mit Traktoren und Quads herum gefahren und die Wäsche aufgehängt. Die Zeiten ändern sich und nur noch wenige gehen an solchen "hohen" Feiertagen in die Kirche, während Bier- und Wein- und Apfelwein- Sport- und Oktoberfeste etc. neu entstehen. Einige treffen sich wohl zum Feiern -ob regelmäßig oder sporadisch, auch an Straßenfesten. Die Kirmes wird wohl bald in den Hintergrund geraten, wie damals das Waldfest, das abgeschafft worden war. (Angeblich aus Hygienegründen, ich vermute auch, weil dort am Bauwald keine Parkplätze und Toiletten sind) So verwaiste die Tanzfläche im Wald, wo man in diesem Jahr (April) eben zwei Bänke und ein Tischlein aufgestellt hat. Davor ist ein Stein "TFG", was man als "Traktorfreunde Gräveneck" deuten könnte. Der Wald schaut überall schlimm verwahrlost aus, was seit der studierten Beförsterung und der Massenfliegerei (Waldsterben) zu beklagen ist.

Die meisten Feiertage sind kirchlich, d.h. wenn immer mehr Leute aus der Kirche austreten oder sich sonstwie nicht mehr damit verbunden fühlen, treten auch diese "hohen" Festtage von der Bühne ab. Kirche, das sagt der Kardinal Wölki gerade erst, sei kein Rechtsstaat und der ehem. Bischof von Limburg Ka mphaus meinte: "Kirche ist und kann nicht demokratisch sein". Das veranlasste uns zum Austritt. Wie ich in meinen längeren Ausführungen zur Geschichte erläutert habe. Diese Erkenntisse entstammen aus einer Unzahl an entsprechenden Buchwerken und Chroniken und soll hier nicht weiter interessieren.

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Da mein Großvater im Krieg an der Ostfront "gefallen" ist, genau gesagt bei Breslau, blieb mir nur die Erinnerung an meinen Urgroßvater.



(Rechts stehend, mit meiner Urgroßmutter -links stehend, mittig meine Eltern am Hochzeitstag. Damals war die "gute Schürze" die Zierde der Hausfrau.)

Schließen möchte ich diese Seite mit unseren Beobachtungen bezüglich der Förster / Jäger und deren Helfer / Bauern und anderen Grundbesitzern: In etlichen -meist zufälligen- Gesprächen mit ebendiesen Leuten wurde uns klar gemacht, daß diese Gruppen keine Jogger, Hunde-Leute, Spaziergänger und ähnliches Publikum auf den Wald- und Feldwegen sehen möchten. Man fühlt sich durch "müßige" Benutzer belästigt. Man habe schließlich, so der Tenor, den Feldwegeerhaltungsverband in regelmäßigen Beiträgen bezahlt und somit gehöre das Nutzungsrecht dieser Klientel. Weit gefehlt, sage ich da nur, denn früher gab es keine Wege zwischen den Feldern, das ist alles erst viel später gekommen und wurde von der Allgemeinheit bezahlt - eben von dem Gros der Bevölkerung, die letztlich auch die hohen und unerklärbaren Zahlungen der EU an die Bauern leisten muß. Ohne Bevölkerung würde man die Bauern und die Jäger und auch die Förster nicht brauchen - die Natur braucht diese Leute auch nicht. Wir haben es mit Überbleibseln aus der Feudalzeit zu tun, die ich an dieser Stelle hinterfragen möchte...

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