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Thema:
Das veränderte Dorf (letzter Teil
der Exkursion Gräveneck)
30. Streiflicht Kartusche
Zuhause zwischen Taunus und Westerwald:
Glockengeläut, Hundegebell, Kinderlachen,-
irgendwo hämmert, sägt und klopft oder brutzelt jemand,
ein anderer mäht den Rasen -
unterlegt von vielfältigem Vogelgezwitscher.
Einige Leute halten wieder Hühner.
Hier auf dem Land ist immer genug zu tun,
die Arbeiten in Haus und Garten sind ein ewiger Kreislauf -
mehr noch wichtige Ablenkung und Entspannung.
Mit Ruhe und Lachfalten gemacht, wird der Weg zum Ziel !
Der "Plaetzchenwolf" -der Namenspatron der Homepage- ist längst in die ewigen Jagdgründe abgerückt -
unvergessen taucht er dann und wann mal wieder auf einem Bild auf -
und ein wenig unheimlich fließt die Lahn..
Gemächliche Betriebsamkeit in einem kleinen
Dorf
im Weilburger Land,
das rundum von Wäldern, duftenden Wiesen
und Feldern umgeben ist:
Meine Seite steht für das Leben auf dem Land, wo man auch mal Fünfe gerade sein läßt -
Kommt's heut' nicht, kommt's morgen,
übermorgen ist bestimmt auch noch ein Tag..
Die Enkelchen spielten dort am Wald, wo schon seit Generationen die Kinder
spielten - unter dem alten Baum, der auf dem Fels über dem kleinen Bach tront,
der so hohe stabile Wurzeln hat, dass sie eine richtige Höhle bilden.
Gibt es einen besseren oder gar geheimnisvolleren Ort?
Heute ist alles steriler geworden, die Kinder werden rund um die Uhr von Helikoptermüttern bespaßt -
und von Event zu Event gekarrt und ständig beaufsichtigt und kommandiert.
Im Dorf geht man traditionell mitten auf der Gass' -
der spontane Plausch gehört als "Entschleunigung" ganz einfach dazu.
Grillfeste mit Holzkohle sind beliebt und gehören dazu.
Man spricht über Neuigkeiten,
über die eigene Gesundheit oder jene von Nachbarn und Bekannten,
kommentiert auch mal so manche Meldung aus den Nachrichten,
die nur noch Kopfschütteln oder Schulterzucken hervorrufen, denn die Hauptstadt mit ihren seltsamen Leuten
ist so weit weg wie der Mond:
Hier läuft halt alles ein wenig anders,
meistens auch
zufriedener und ruhiger !
***
Von Mutter hörte ich als Kind oft den Spruch:
"Le bœuf - der Ochs, la vache - die Kuh, fermez la porte - die Tür mach zu."
Den hat sie von einem französischen Soldaten, der als Gefangener bei dem Bauern im Dorf als Knecht
zwangsverpflichtet wurde.
Sie tat dort das, was man "Landjahr" nannte, also auch Zwangsarbeit..
..erst in diesem Jahr 2022 höre ich in einem zufälligen Gespräch, daß es der Jugend -beide Geschlechter-
nicht schaden würde, um wieder Ordnung zu lernen - wäre die Wehrpflicht oder der Zivildienst noch da..
(zu diesem Thema wollte ich mich nicht äußern)
(Heute wird behauptet, es gäbe sehr
viele Geschlechter,
die nicht "binär" seien. Ob das ein Auswuchs falscher Vermischung des Genpools ist, werden Fachleute besser wissen)
Die Politik will, daß auch Rentner bis über 70 ein freiwilliges Pflichtjahr leisten. Kurios:
"Dienstpflicht - wenn schon, dann für alle, auch für Rentner" Angeblich "engagieren" sich Jugendliche heute schon,
und zwar freiwillig. (haha, das glaubt der Schreiberling sicher nicht wirklich)
***
Was sich geändert hat in den sieben Jahrzehnten, die ich im Dorf lebe?
Nun, früher hatten die Häuser sogenannte "Hausnamen", wie Meiers, Murtze, Geismar oder Bindebergers-
und immer kamen neue Meiers, Murtzes, Geismars oder Bindebergers, weil die Eingeheirateten sich gleich verhielten -
angeleitet von der mittleren und von der alten Generation im Hause. Man tat das eben,
was im Hause Tradition war und nur ganz vorsichtig kamen neue Dinge dazu. Heute ist das ganz anders geworden -
es gibt nur noch ganz wenige Großbauern in der Region, die Bauernhöfe im Dorf sind nicht mehr bewirtschaftet,
die Kleinbauern sind ganz ausgestorben. Die Häuser werden nach und nach verkauft und wer Pech hat,
wohnt plötzlich neben Koreanern und Türken, Albanern oder Russen, Slowaken, Schwarzafrikanern,
Polen und Rumänen oder Bulgaren. (Es gibt auch genug seltsame Einheimische oder schräge Städter im Dorf)
Nur in den allerseltensten Fällen sind freundliche Kontakte gegeben. So werden aus Grundstücken
abgeschottete Sprach- und Kulturinseln, aus dem Dorf wurde eine Pendler-Schlafstätte,
mit sozialem Gefüge wie in der Stadt. Der Zerfall des alten Dorfes begann bereits mit den
-deutschen- Kriegsflüchtlingen nach dem WKII, dann kamen seltsame "Deutsche" aus Russland und so dauert
der Zuzug bis heute an, wo man alle "Ethnien" in einem 800 Einwohner-Ort sehen kann -
fast immer ohne Gemeinsamkeiten. (Wenige Vereine versuchen etwas zu schaffen, was faktisch nicht
oder nur selten geht: Integration- denn dieses Gemenge ist bereits so verdreht,
daß kein Mensch mehr weiß, in welche Kultur man sich "integrieren" soll..
Deshalb wird es -bestenfalls- nur noch Interessensgruppen geben können, jedoch kaum nachbarschaftlichen Konsens,
höchstens bei den Alten.)
Aus jeden Prospekt, aus TV und Presse, von Plakatwänden herab wird Propaganda für Multikulti gemacht..
man nährte eine Schlange am Busen und legte sich krumm, damit diese studieren konnte. Das ist nun die Blüte daraus.
Das Dorf ist tot, es lebe das Dorf:
Jeder trachtet darauf, so gut wie möglich ausgestattet zu erscheinen - aus dem Kampf um das tägliche Brot
ist eher ein Prestige geworden.
Man merkt schon: Wer alt ist, spricht von der guten alten Zeit. Ob die tatsächlich so gut war,
liegt an der sozialen Schichtung - oder schlicht am Geld - gestern wie heute - oder philosophisch betrachtet
kam mit der Bildung die Buntheit und das Geld und die Hochnäsigkeit und der Distanzbürger - jeder für sich -
und so hat man es gerne: Uneinigkeit läßt sich leichter lenken! Für uns Naturfreunde bleibt die herrliche Landschaft
und das Gefühl von ländlicher Freiheit, so man sich das leisten kann.
Früher grüßte man sich untereinander, das gerät immer weiter ins Abseits - langsam und zersetzend.
Die Kinder werden heute wieder ideologisch beeinflusst und Kritiker dieser Dinge als "gestrig"
oder gar als "rechts" diffamiert. Etlichenorts bildeten sich seltsame Interessensgemeinschaften heraus -
wohl aus den Kontaktbeschränkungen der Corona-Zeit, die weniger der Tradition oder dem alten Dorfe frönen,
als vielmehr dem Alkohol. Jeder kompensiert die Zeit ein wenig anders -immer weniger mit politischem oder
aus vereinsmäßigem Interesse - wer singt heute noch oder treibt Gymnastik in den Turnvereinen?
Außer Fußball (ein Wettbewerbs-Sport) bleibt da nicht mehr viel. Ich denke, daß sich diese Situation
in allen europäischen Dörfern ähnlich zeigt. Die Städte sind derweil stark in Richtung Getto und Slum unterwegs,
weil fremde Kulturen sich klumpen - mit dem Gegenpol Business-Viertel. Wer es sich leisten kann,
wohnt im Penthouse oder zieht in den Speckgürtel um die Städte.. oder aufs Dorf. Die Leute lassen die Nachbarn
einfach sein wie sie wollen und ziehen sich ins Private zurück- jeder lebt für sich, wie auf einer Insel,
aber das wollten wir ja wohl so haben.. das freiwillige Mitmachen in der seltsamen "Covid-Pandemie"
hat einen erschreckenden Grad an "Zivilgehorsam" an den Tag kommen lassen, was weiter isolierte
und den latenten Bevormundern mehr Macht gab.
(Ich habe mich immer gefragt, wie damals -vor dem WKII- dieser verheerende Kadavergehorsam möglich gewesen ist,
heute wird mir die Sache klarer) Immerhin hat dieser Irrsinn dem "Homeoffice" geholfen
und spart Kraftstoff und hilft der Natur durch aktiven Umweltschutz. So hat jede Medaille zwei Seiten.
Im einundsiebzigsten Lebensjahr sollen diese Betrachtungen ein Ende haben und mich "reif für die Insel"
gemacht haben..
***
Wer die ländliche Freiheit sucht, findet sie auch:
Nur noch wenige Leute betreiben einen Gemüsegarten, die meisten haben Zierpflanzen und Blumen,
schöne Rasenflächen und Grillplätze, Teiche und Sitzecken - der Garten wurde zum erweiterten Wohnzimmer
mit Kinderspiel- oder Hobbyecke. Man macht es sich schön, draußen ums Haus herum.
Ein paar Leute halten Ziegen, Hühner oder Pferde - mehr als ein Dutzend alte Traktoren sind im Ort,
die ohne Landwirtschaft herum tuckern - und stinken und Krawall machen -
fast zehn Hobby-Holzplätze - Campingplatz und Feier-Treffs - und sehr viele Hundehalter - mehr denn je -
auf dem Land geht vieles, solange man seinen Nachbarn nicht auf den Zeiger geht..
Immer mehr Menschen, die im Dorf wohnen, kennt man nicht, man fremdet als Eingeborener sozusagen selbst aus.
Manche Neubürger aus Ländern haben sich Vereinen angeschlossen, die allermeisten werden fremd bleiben,
schon weil sie keinen Kontakt wollen. Übrigens ist im Jahr 2022 die Kirmes weg, sie wurde in "Dorffest" umbenannt
und fängt erst Samstag an, nicht schon Freitag, wie das ehedem war. Egal, wir gehen sowieso nicht hin,
genau wie zu diesem peinlichen "Oktoberfest" a la Bayern, mit allen typischen dortigen Spezialitäten -
wo wir mitten in Hessen sind !
(Angepriesen auf Plakaten mit Ausrufezeichen, die im Rudel auftreten: !!!!)
Es ist mir ein langer Weg gewesen, mich gefühlsmäßig vom alten Dorf zu trennen,
daß nur eine eine Handvoll Gesprächspartner bleiben wird. Das geht aber etlichen Alterskameraden ähnlich -
nur wenige finden sich leicht mit diesen Veränderungen ab.
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Ach ja, es geht immer weiter:
Wir waren so froh, daß nun auch in Weinbach und Ortsteilen "anonyme" Bestattungen angeboten werden,
da hören wir unterwegs von meiner Schulkollegin:
"Ach, ihr würdet euch in das Massengrab legen lassen?"
Wir waren erschüttert und ich meinte:
"Na ja, da hat man wenigstens Kontakte"
So ist das, wenn man die Leute praktisch nur noch bei der Arbeit auf dem Friedhof trifft..
Mit 72 Jahren schließe ich dieses Thema Dorf und Gräveneck ab:
Da interessiert mich nicht einmal mehr, wer welches Haus verkauft oder gekauft hat.
Seit der Wiedervereinigung des Landes verändert sich das Leben bei uns immer rasanter-
aber nicht zum Vorteil, wie ich finde.
Der Fortschritt ist zum Wegschritt geschrumpft.
Das Leben verfließt so schnell, daß man sich über nichts mehr aufregen sollte!
***
Meine Grävenecker Brötchen krümeln nicht und sind trotzdem
knusprig.
Die ganze Wohnung duftet wie in einer Backstube.
Wer die Darbietungen und Preise in den Bäckereien leid ist, wird hier schnell zum "do it yourself" kommen.
***
Am Sonntag, den 10.9.23 kam ein netter junger Holländer, der gerade bei Verwandtenbesuch in Aumenau weilte -
zu uns, um über seine Recherchen bezüglich seines Buches "Doe de groeten aan Kees"
(Kees Heemskerk een leven als dwangarbeider in Nazi-Duitsland.)
Wir haben uns sehr freundlich unterhalten, ich habe von meinen Erfahrungen zum Thema Geschichte
erzählt und richtig gestellt, daß ALLE Nationen rund um Deutschland herum schon immer deutlich
nationalistischer gewesen sind, als wir Deutschen.
(Monarchische Vorgaben sind in Deutschland zwangsweise bejubelt worden,
in den Nachkriegsjahren in den Ländern mit "modernen" Königshäusern wird dieser Kram heute noch bejubelt,
freiwillig- und das halte ich für noch schlimmer als in früheren Zeiten..)
Jeglicher Segen kommt von oben und nicht aus der Bevölkerung,
die immer machtlos gehalten wird. Na zis sind National-Sozialisten und die sind in den USA,
in Frankreich und England - nur um drei Beispiele zu nennen, mindestens eben so dramatisch bedenklich
einzustufen. Man schaue sich einfach mal den Flaggenkult und den Text der Nationalhymnen an..
dann habe ich dem Besucher das Buch 650 Jahre Gräveneck mit etlichen meiner Einlagen zu diesem Thema
als Dauerleihgabe überreicht. So hat er die besten Informationen in der Hand, die man bekommen kann..
meine Angehörigen waren sehr erstaunt über diesen Besuch. Unser Sohn spricht zudem Holländisch,
was ihm sehr gelegen kam. Ich meinte dazu: Es kann jederzeit sein, daß eine Frau aus Ghana vorbei schneit,
die ist öfter in Deutschland- sie ist eine Ausgewanderte, mit der ich über längere Zeit Mailkontakt hatte:
Sie wollte Tipps zur Weinbereitung aus den Früchten ihres Gartens in diesem afrikanischen Land,
die ich leicht geben konnte.
https://graeve neck.de/bildergalerie-graeveneck-in-frueherer-zeit/
Bilder der alten Paulywirtschaft
als Kartusche
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"Wetter-App" meldet: "Warnung vor extremer Kälte" und meint damit 3-4 Grad Plus !
(Wir hatten Ende November sehr viel tiefere Temperaturen, aber das war früher.
Wir sind auch keine solchen Weicheier gewesen und "vegan" kannte auch niemand..
..keine Heizung und keine Doppelglasfenster,
sondern Eisblumen -
damals hat man den Küchenherd angeheizt,
das war die erste Arbeit..
überhaupt war für Arbeiterfamilien nur die "Holzklasse" vorgesehen.)
Genug davon..
***2024 ist der Dorftratsch wohl gestorben, von sich aus sagt niemand mehr irgendwas...
falls man mal jemanden fußläufig treffen sollte, ist nur noch das Wetter ein Thema ***
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Dem Wahren, Schönen, Guten - im 73. Lebensjahr ..
Wer in der heutigen Zeit mit einem (angeleinten) Hund unterwegs ist, kann immer was erleben.
Vom freilaufenden Hund des Entgegenkommenden, bis zu Beißereien mit ausgebüchsten Hunden oder Streit
und Zank um die zu lange Leine, was immer Ärger bedeutet: Einer nimmt sich alles heraus und der andere Mensch
muß sich zanken, obwohl das nicht angedacht war. So zum Beispiel heute, wo wir an einem L ada vorbei gingen,
der den ganzen Fußweg im Wald versperrte. Nach einiger Zeit hupte es hinter uns Dreien,
der Hund sprang nervös hin und her- da kam der wilde Jägersmann , welcher in der Gemeinde wegen strenger
Ermahnungen ob des Verhaltens in Wald und Flur mit Hund- bekannt ist , hupend des Weges hinter uns an.
Links und rechts des schmalen Fahrwegs sind Brombeerdornen- deshalb gingen wir weiter, vielleicht 20-30mtr,
als das Hupkonzert heftiger wurde und aus dem Autofenster heraus geflucht wurde.
Offensichtlich wollte er die Ausweichstelle nicht abwarten und drohte damit uns "umzufahren".
Ich denke, daß die beiden Jagdherren nicht ganz nüchtern gewesen sind.
(Unser erwachsene Sohn hat geschwind sein Smartphone zur Hand und filmte die Szene aus der Hüfte heraus)
Wir kennen den Fahrer, der ein Glasauge hat und auf dem anderen Auge nur noch geringes Sehvermögen besitzt,
wie er uns selber in früherer Zeit erzählte. Nun hob der wilde Waidmann an: "Ich zeigte euch an!" Tu das,
meinte ich, dein Führerschein und Jagdschein ist dasn allemal futsch.. und sein beifahrender Kumpan drohte:
Ich bin Zeuge
! ..mir deuchte, eine Alkoholfahne aus dem offenen Fenster heraus gerochen zu haben.
..es kann der Friedlichste nicht in Ruhe leben..
Es wird hohe Zeit, daß an den Jagdgesetzen aus feudalen Zeiten drastische Einschnitte
vorgenommen werden; wenn sich Jagdpächter als Polizeistreife im Einsatz aufspielen,
dann stimmt da was nicht. (Ich bin nur etwas unartig gewesen, als ich dem Fahrer sagte:
"Ich halte die ganze Jagdgetue für Gerümpel"
Wir haben von einer Anzeige abgsehen und der Jagdkapaun wird sich mit seinem Wagen
im hintersten Eck seines Bezirks versteckt halten, bis der Alkohol verflogen ist.. da wette ich!
(20.4.2024 ca 14.15 Uhr)
Man kann sehr schön von zuhause auf Wanderung gehen. Es ist die 3. derartiger neuer Touren:
Vorbei am Sportplatz Gräveneck über die Hohe Straße, hinab an der Förster Horn Hütte vorbei
bis über den neuen Radweg an der Weil nach links dem Fahrweg entlang bis Zipps Mühle. Links,
dann über die Weilbrücke an der Fabrik vorbei, der Guntersau bis linker Hand zur Kläranlage.
Dort die Bahnunterführung bis auf den Leinpfad. Diesen links bis zur Brücke (von Kirschhofen nach Odersbach).
Wir gehen links die Treppen aufwärts zum Friedhof Kirschhofen, links um diesen herum und anschließend hochwärts
am Springbrunnen Pfefferinsel vorbei aus dem Ort hinaus, den waagrechten Pfad zum Wald, vorbei am kleinen Weier,
am Wald entlang (der links liegt) aufwärts bis zur Waldkreuzung.
Wir gehen rechts ein und wandern durch viele Serpentinen -fast waagrecht im Wald bis Gräveneck zurück.
2 3/4Std. ohne Pause, 19700 Schritte oder 12 Kilometer.
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Notizen: Die Grube Georg Josef an der Lahn ist
noch nicht so alt, wie man denken sollte: 1807 bis 1965, d.h. die Häuser der Wingertstraße,
Waldstraße, Taunusstraße, Flurstraße und die ganz neuen Straßen auf der Höhe,
sowie die Ringstraße waren noch nicht vorhanden. Die Grube hat auch die Aue-Siedlung gebracht
und die Erzaufbereitung. Es gab damals nur eine Furt über die Lahn unterhalb der Weckersmühle zur Zippsmühle hin,
also vor dem Bau der Eisenbahnstrecke.
Die Gebrüder Cäsar haben ihre Schreinerwerkstatt mit großen Grundstücken ausgedehnt,
das Haus Schipke war der Schwester angedacht, in ähnlichem Stil gebaut.
Das waren die einzigen Häuser der Mittelstraße, wo gegenüber nur eine Baumschule und der alte Friedhof
angelegt war. Wo an der heutigen Bahnhofstraße eine große Scheune des Metzgers Eller gebaut wurde,
war nur eine Viehtränke, die von der "Lamber" (lat. Freuchte) durch ein winziges Bächlein gespeist wurde,
das am Wege bei dem Durchgang zur heutigen Taunusstraße entsprang. Diese Eller-Scheune mit Viehwaage wurde
später zu einer Metzerei (Verkaufsraum) mit Wohnung ausgebaut, was etliche Arbeiten im Kellerbereich brachte)
Das Anwesen der Schreinerei des alten Cäsar hatte noch einen Brunnen im vorderen Kellerraum,
der deshalb nicht in die Erde gebaut wurde. Die Brüder waren sich wohl nicht so grün und so wurde
die Werkstatt halbiert und getrennt. Man muß sich die damalige Hauptstraße in dieser Zeit so vorstellen,
daß ungefähr beim Anwesen Völpel/Hartenfels das Dorf zuende war, das bei Weckerts Mühle begann
und aufwärts verlief. Nur das Haus Scharf , Lahnstraße 15, war eine sehr alte Lohnkelterei,
ein paarhundert Jahre alt und schon extern gelegen. (Heute oberhalb des neuen Friedhofs)
Die Häuser der Lahnstraße nach Paulys Wirtschaft sind "neu" und nach dem großen Brand im Unterdorf gebaut worden.
(Diese Wirtschaft wurde abgerissen und nun bauen Bulgaren dort eine Pflegestation- richtig groß)
***
Die Seiten Gräveneck sind für mich nunmehr abgeschlossen.
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Wer sich für weitere Themen interessiert, ist hier gut aufgehoben.
Impressum
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Parallelwelten sind heute nötig!
Wer sich selber schützen gelernt hat, zog sich in seine hobbyistische Parallelwelt zurück,
ob das im Sport ist oder in die Gartengestaltung, in die Wanderei oder in das Koch-Steckenpferd,
in Paintbrush oder 3D-Drucker-Welten, in die Oldi-Bastelei, ins Stricken oder Keramikarbeiten -
ist dabei nicht so wichtig. Jede dieser Freizeit-Ecken hat viele Mitmacher und diese tauschen
sich längst schon im Internet aus. Es gibt kaum eine Phantasie, die hier nicht ausgelebt wird,
jeder hat auf diese Weise sein spezielles Fachwissen erarbeitet und das wird gerne geteilt,
wenn echtes Interesse daran zu spüren ist. Mancher züchtet oder hält Bienenvölker,
andere Schafe oder Hühner, züchtet Tauben oder sonst ein Geflügel in zig Rassen, Aquarianer sind genug vorhanden,
im Ort gibt es zwei Familien, die sich Ziegen angeschafft haben. Retro-Freaks oder Träumer haben Enten,
Gänse, Fische im größeren Teich, Hunde und Ziegen auf dem Grundstück!
(vor ein paar Jahren sah man dort auch noch Hasenkästen) Besonders beliebt in in den letzten Jahren das Montanbike,
heute mit Elektroantrieb - für Faule und auch für etliche Benutzer eine neue Art Statussymbol,
wie früher der feine Anzug. Desgleichen sind auf vielen Grundstücken Pools zu sehen,
kleinere und größere - echte Schwimmingpools oder Hausschimmbäder sind noch immer selten,
aber es gibt welche in unserem 760EW Dorf! Eine Menge Wohnmobilisten und Oldtimer-Traktorfans,
Motorräder boomen unheimlich. Quads und alles was dazwischen ist, bis zum Oldtimer-Militärwagen
und Youngtimer ist manches Ding zu sehen. Das Dorf wurde zur Freizeit-Oase, wo sich jeder nach seiner Art austobt -
gerne auch mit nicht zugelassenen Fahrzeugen-
das lenkt von der Welt und vom "Job" ab und den Dingen, die man sowieso nicht ändern kann.
Motorräder und Oldies und Cabrios werden so oft aufgearbeitet, daß davon immer mehr zu sehen sind,
weil immer neue dazu kommen, genau wie die Accessoires um das Haus herum.
(Die Zeit der weiten Prestige-Reisen scheint durch die "Pandemie" vorbei zu sein,
wo kaum jemand nicht schon mal in Ägypten oder China oder in den USA oder "Demrep" gewesen ist-
deshalb haben manche neue Ventile gesucht)
Es hat sich vieles verändert, aber zufriedener scheinen die Leute nicht geworden zu sein,
als in den ersten zwei Jahrzehnten nach dem Krieg - heute ist mehr Geld da, weil fast alle irgendwas studiert
und deshalb hohe Gehälter haben. Die schulische Bildung hat sprunghaft zugenommen,
das angestaute Fachwissen, aber in der Schule des Lebens sind oder bleiben viele noch in der 1. Klasse stecken..
meistens ein Leben lang oder bis zu einem einschneidenden Erlebnis, bis die Umkehr kommt und sie wach werden:
Was ist wirklich nötig und wichtig? Wie auch immer, die Bewohner sind in den letzten Jahrzehnten
immer satter geworden, aber zufriedener auch? Da habe ich meine Zweifel.
Die Politik war wohl doch nicht so schlecht, auch wenn man immer nur die negativen Dinge
in den Nachrichten erfährt. Der allgemeine Wohlstand ist deutlich größer geworden,
aber man sieht immer nur die Schicht, die deutlich mehr hat und darauf ist man neidisch.
Man gönnt dem Superreichen sein Geld- irgendwie- nicht aber dem Nachbarn, wenn dieser "aufdreht"!
Man sieht die Zuverdienste der Politiker, man ahnt nur die Zwänge und Gewogenheiten
und seltsame diplomatische Verwicklungen- Einfluß hat der "Bürger" nicht wirklich auf die Geschehnisse.
Weder mit noch ohne Parteizugehörigkeit oder Wahlteilhabe. Daheim, im Dorf,
da ist man irgendwie im Outpost und kann tun und lassen was man will- jeder parkt wie er mag und tut,
wonach gerade der Sinn steht und nimmt dabei immer weniger Rücksicht- auf Tradition,
auf Kirche und den Nachbarn. Dabei ist es weniger egoistisch als gleichgültig,
wenn am Sonntag die Wäsche flattert oder das Motorrad knattert, Grünflächen geschnitten
oder sogar mit der Flex gearbeitet wird. Sicher sind das immer nur einzelne Personen,
die derart aus der Rolle fallen - aber ein schlechtes Beispiel findet immer Nachahmer.
Die Zeiten ändern sich und das fällt uns als Rentner eben deutlicher auf,
weil man eine längere Zeitspanne überblickt. Meine Schwester war zu früh mit ihrem schrägen Lebenswandel -
heute hat das viele Nachahmer, eine ganze Menge sogar. Das Schild an ihrem Auto habe ich nicht vergessen:
"Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert"
(Die Promis lebten schon immer nach diesem Motto, die "Normalos"
mit diesem Lebensstil sind eher geächtet worden - wie gesagt, das hat sich heute -fast-
zum Massenphänomen gemausert.) Wenn ich einen Blick in die Zukunft werfen sollte,
dann wird sehr wahrscheinlich Europa so in der Bevölkerungsstruktur verändert sein,
daß Grenzen und Sprachen verschwimmen. (Was in sich eitle Nationalitäten und Kriege unmöglich werden lässt,
aber die Einkommen durch die starken Konkurrenzen deutlich reduziert oder zurück führt auf bescheidenere Ebenen)
Die Kolonialstaaten werden aufgegeben und auch die Waffenlieferungen irgendwo hin -
vielleicht gelingt auch die Blockfreiheit, das wäre ein echter Fortschritt zum dauerhaften Frieden.
Die Bildung wird sich deutlich in Richtung Spezialistentum entwickeln müssen, sonst verliert Europa den Anschluß.
Die Heimarbeit oder "Homeoffice", das in der Corona-Krise boomte, wird dauerhaft auf hohem Niveau bleiben.
(auch das ist Umweltschutz, wie Solardächer und Windkraftanlagen,
die von den Schaltungseinrichtungen her absolute Priorität bekommen sollten -
damit die Grundlast-Träger geschont werden- den wirtschaftlichen Interessen hinter Gas und Öl gehört
ein wenig die Bremse angelegt: Dezentrale Energieversorgung und die Forschung in dieser Sache
wird die Schlüsseltechnologie ersten Ranges werden, da bin ich mir sicher, genau wie die frühe Erkennung
und Förderung von Begabungen - als "erneuerbare Resourcen" !)
Die Politik sollte auf neue Beine gestellt werden- weg von der "diplomatischen Immunität"
und hin zum Beamten auf Zeit, dann hört auch dieser Lobbyisten-Schindluder und diese bestechenden
Nebenverdienst-Orgien auf.
Europa sollte in seinen Grenzen neu definiert werden- nicht geographisch,
sondern ideologisch-freiheitlich, unwillige Kandidaten sollten ausgeschlossen bleiben oder werden.
Wer verpennt, geht unter..
Man sollte das Übersehen lernen, wenn man im Alter gesund bleiben oder auch nur das seelische
Gleichgewicht behalten möchte. Das klingt einfach, ist es aber in der Tat nicht, minime, mitnichten!
Was kümmert uns Alten- die wir nun mal geworden sind- was die da oben treiben oder die Nachbarn tun oder
wie sich das Land und die Leute verändert haben im Laufe der Jahrzehnte.
In meinen langen Pendeljahren nach Frankfurt -mit Wechselschichten- war für mich kein Verein denkbar,
danach habe ich mir diesen Gedanken abgewöhnt.
Wir konnten die Zeit so wenig aufhalten, wie alle Menschengeschlechter zuvor.
Früher fuhren Kuhgespanne umher, heute SUVs, früher mußte man des Fürsten Büttel gehorchen,
heute seltsamen "Erlassen" und "Paragraphen", früher bekam man die Peitsche zu spüren,
wenn sich "Aufsässigkeiten" zeigten, heute drohen existenzvernichtende Geldstrafen,
selbst bei lächerlichen "Vergehen" gegen willkürliche "Vorschriften". Heute ist ein Pool im Garten,
früher waren da Gemüse-Beete. Heute kommt das Zeug aus China, gestern taten Heim- und Handwerker
ihre Arbeit. Früher ging man zur Arbeit, heute ist Homeoffice oder Studium angesagt.
Vieles ist besser geworden, die Leute werden älter und älter, vielfach dement oder debil,
früher ist man "fröhlich mit 35 gestorben" -lt. ehem. Arbeitsminister- "heute jammert man sich bis 70 durch"
meinte er, der 84 Jahre alt wurde. Man sieht und liest heute so viel und erfährt aus allen Ecken der Welt
jeden Kram, aber die Enkel entfremden, das Dorf entfremdet, der Staat entfremdet,
wird überfremdet und seltsam in den Augen meiner Generation. Das hören wir allerorten, wenn man unterwegs
Gleichaltrige trifft. Strittmatter sagte mal: "Zeitchen vergeht" - das ist wohl stimmig, wie der Spruch:
"Denke ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht". Die gut gemeinte "Wiedervereinigung"
wird zum Bumerang, genau wie das Strohfeuer "Gastarbeiter", das total mutiert ist
und in einer feindlichen Übernahme enden wird, wenn das so weiter geht.
Aber das ist eben nur eine subjektive Sichtweise- was auch sonst?!
Nun sind wir schon (2025) von zwei Seiten von Fremden umgeben, die nichts mit Nachbarn zu tun haben wollen:
Man sieht sich und sagt kein Wort.. kein Gruß, nicht mal ein Kopfnicken.
"Integration" schau so aus, daß wir Alten uns wegducken! (lange hat man eh' nicht mehr)
Man kennt eher die Hunde als die Leute.
***Neue Zeiten, neue Sitten: Die Religionen wurden wohl durch Geld und Aufstieg
ausgetauscht, was morsch wird, stirbt ab.
So einfach ist das! ***
Solange noch Kohle da ist, raucht der Schornstein.. es wird ordentlich Geld im Dorf angelegt,
sogar durch eine Pflegestation bulgarischer Besitzer. (Es ehrt zwar, daß man Vertrauen in unser Land hat und
hier Geld anlegt und Häuser kauft- aber in mir bleibt ein dumpfes Gefühl des Verlustes von Heimat.)
2025 ertönt von der katholischen Kirche keine Glocke mehr,
das Gebäude verwaist.
Genug von diesen Dingen- was blieb, ist die herrliche Natur unserer Gegend -
ab und an treffen wir noch ein paar freundliche Leute.
(meistens mit Hund)
Hiermit schließe ich die Seite, indem wir lieber ins Haus gehen- denn der Kirmeslärm
auf unserer Terrasse ist nicht mehr zu ertragen und ruft nach Kopfschmerzmitteln.
Nach unserer Einschätzung ist die Kirmes zum Sauf-Event verkommen und gehört renoviert
oder abgeschafft..
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im 75. Lebensjahr
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