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Post Scriptum:
Studierte Forst - und Landwirtschaft
Der Lehr- und Versuchsbetrieb der Justus-Liebig-Universität Gießen unterrichtet, daß bis
in die 50er-Jahre "Gehölze" auf
landwirtschaftlichen Flächen oft zu sehen waren.
Angeblich sei die strikte Trennung zwischen Wald und Feld damals nicht gewesen.
Nun muß ich sagen, daß das so nicht stimmt.
Damals sind nur niedere Bäume, bestenfalls Apfel- und Birne, Pflaume dort zwischen den Felder gewesen, keinesfalls "Gehölze"-
sieht man von den Knicks ab, die eigentlich Hau-Wald-Holz und Schwarzdorngestrüpp waren.
In den letzten Jahrzehnten hat man sich auf "Streuobstwiesen" versteift.
Wie richtig behauptet wird - aber nur lokal - sind
die Dürre- und Starkregenereignisse der letzten Jahre -auch durch den Klimawandel -
mit großen Ertragseinbußen und starken Erosionsereignissen dabei.
Große Hoffnungen, diesem Zustand entgegenzuwirken, beruhen auf "Agroforstsystemen", damit will man
Böden vor Wind- und Wassererosion schützen,
so wird fabuliert,
den Wasserhaushalt und das Mikroklima landwirtschaftlicher Flächen verbessern
und einen Beitrag zum Klima-, Wasser- und Artenschutz leisten.
Aktuelle Studien deuten zudem darauf hin, daß dadurch höhere Gesamterträge pro Fläche erzielt werden können.
Das halte ich allerdings für vollkommen aus der Luft gesogene Behauptungen, eine jener billigen und schnellen "Studien"- im Gegenteil- weil Bäume weite Wurzelwerke haben und dem Acker die Kraft wegziehen.
Das kann jeder sehen, der nicht studiert hat- auf den Spaziergängen um das Dorf herum.
In diesem Rahmen wurden auf etwa 12 ha Acker- und
Grünland über 1000 Bäume gepflanzt, von der EU finanziert.
"Wir laden sie ganz herzlich um 14:30 Uhr auf den Gladbacherhof, Villmar zu einer Feldbegehung in den Agroforstsystemen ein.
Ein Doktor vom Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der JLU Gießen führt durch die Agroforstsysteme des Gladbacherhofs
und informiert über verschiedene Systeme auf dem Acker und im Grünland, Wertholzsysteme, Baumarten, rechtliche Rahmenbedingungen, Ökosystemdienstleistungen"
Ja ja, "rechtliche Rahmenbedingungen" gehören freilich dazu, wie das schlechte Deutsch - denn wo kämen wir hin, wenn jeder täte was er möchte - mit SEINEM Acker.
Diesen Schmuddelhof haben wir schon einmal besucht, dort standen die Kühe sehr dicht nebeneinander und konnten durch eine Klappe aus der Scheune nach draußen sehen - immerhin.
Von Freilandhaltung war nichts zu bemerken und auch nichts von Kundenfreundlichkeit, obwohl die einen Hofladen betreiben.
(Selbstverständlich am hellichten Tag geschlossen)
Wie auch immer - wir haben seit der Nachkriegszeit hochgebildete Förster - und so schaut der Wald auch aus: Kaputt wie die Studenten.
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