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Nachtrags-Kartusche
Was ist das, der Glaube?
Man weiß es nicht definitiv, erhofft aber, daß etwas sein kann oder sein muß, sonst wüßte man davon ja nichts, nicht?!
Der Glaube selbst, das Glauben an sich ist eine Erfindung der Religion, denn etwas zu verkaufen, was nicht konkret greifbar vorhanden ist -der elektrische Strom mal ausgenommen, den man aber messen kann-, ist eine hohe Kunst. Mit eben diesem Kunstprodukt Glauben läßt sich gutes Geld verdienen und ganze Dynastien an hierarchischen Strukturen existieren. Feudal, versteht sich, denn Armut predigen ist das eine Ding, es selbst zu leben, ein anderes Ding.
Unser gläubiger Nachbar sagte mal beim Straßenkehren - "ich bin verliebt"! Schön, meinte ich, dann wird sich Jula bestimmt freuen. Nee- meinte er, ich bin verliebt in Jesus! Uff. Später kamen noch zwei Damen der "Zeugen J ehovas vorbei, die in dieses Gespräch sofort Einzug hielten. Anschließend wurde die Diskussion so laut, daß meine Frau aus dem Fenster schaute, wer denn da so einen Tumult mache.. der Nachbar ist evangelisch - ich bin dort schon lange ausgetreten - die Diskrepanzen waren deftig. (Ich hätte das noch verstanden, wenn ein Muslim oder Buddist oder Hinduist oder Jude oder Kathole dabei gewesen wäre..)
Also: Dieser Nachbar frage mich einmal, ob ich denn überhaupt wisse, was Glauben heißt.. Ja, sagte ich: Nix wissen!
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..froh zu sein bedarf es wenig und wer froh ist, ist ein König..
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