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Das Jahr 2020 daheim.
Wirr kommt die Schlagzeile rüber: "6 Milliarden von den Banken geholt als Flucht in das Bargeld? Im Schnitt hortet jeder Deutsche jetzt 3000 Euro zuhause"
Nun, wenn ich 6 Milliarden nehme und durch 60 Millionen Einwohner teile, die in der Lage wären Geld abzuheben, dann komme ich auf 100 Euro pro Einkommensbezieher.
Nun meint diese seltsame Presse in der Meldung, das wären doppelt so viele Euros wie 2013 - aha, aber die Zeit ist wohl doch schon weiter gegangen - oder? Wie auch immer, es wird behauptet, daß "der Deutsche im Schnitt 3000 Euro daheim "liegen hätte". Will man damit ostzonale Diebe anlocken?
3000 Euro sind gerade mal 1-2 Gehälter netto, es kommt darauf an- für einen Arzt wohl nur ein Drittel bis ein Zehntel. Es wurde auch nicht gesagt, welche "Deutsche" das sind, die so viel Geld daheim haben. In einem Forum habe ich gelesen: "Ich kenne niemanden im ganzen Verwandten- und Bekanntenkreis, der mehr als 1500 Euro auf der hohen Kante hätte.."
Nehmen wir mal bösartiger Weise an, daß unsere 80 Millionen Deutsche jeder 3000 Euro, nee, sagen wir mal 1500 Euro im Schreibtisch hätte - um die monatlichen Ausgaben zu begleichen. (Man muß schließlich auch an Stromausfälle etc. denken oder Streiks, so daß mal kein Geld abgeholt werden kann oder das Auto ist kaputt etc.) Nehmen wir also obige Rechnung an, dann kämen ganz andere Summen heraus:
80.000.000 Einwohner x 1500 Euro = 140.000.000.000 Euro.
Und wenn tatsächlich "jeder Deutsche", wo auch die Kinder dabei wären, 3000 Euro daheim liegen hätte, wären wir schon bei 280.000.000.000 Euro.
Ich denke, der Redakteur hat nicht rechnen können oder er rechnet damit, daß keiner nachrechnet - aus Bequemlichkeit. Wichtig ist der "Aufreger", sonst nichts.
Ich würde sagen, DAS ist eine echte Schlagzeile, die Original-Meldung ist Kinderkacke - die Presse hält die Leser für blöd!
(Ich hätte gerne mal gewußt, wieviel diese Schreiberlinge "gehortet" haben!)
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