Kartuschen - Thema: Sinnlichkeit des Kochens, 1. Teil
Heute möchte ich die "Sinnlichkeit" des Kochens in einer Kartuschen-Serie von vielen Folgen beginnen.
Der Gedanke war, dass man beim Kochen schön "runterkommen" kann und schon bei der Vorbereitung entspannen darf.
Dazu gehört eine gewisse innere Einkehr, die bestenfalls mit leiser Musik - keine Ablenkung erfahren sollte.
Heute also soll es einen wärmenden Möhrentopf geben, denn es ist nieselig draußen und um die Null Grad, Nebel hängt in der
Luft und Frauchen hat die Wärmeschlappen an, sie hat sich einen heißen Tee gemacht und sitzt lesend im
Ohrenbackensessel, die Füße hoch gelegt. Die Heizung brummt und trotzdem ist ihr kalt.
(Sie hat lange genug für die Familie gekocht und genießt nun die Freizeit)
Nun gut, ich packe das Kilo Möhren (aus heimischen Landen) aus, schneide die Zipfel ab, schäle die Möhren mit dem Sparschäler.
Wenn man schon mal dabei ist, kommen auch gleich die paar Kartoffeln dran, die in einen solchen Topf nun mal hinein gehören -
die haben auch noch die Zusatzfunktion, daß sie schon etwas zerfallen, bevor die Möhren bißfest sein, das macht den Fond sämiger.
Die Zwiebel kommt zuerst in den Topf - in groben Ringen.
Etwas Rapskernöl und einen Schuss - vorsicht nicht zuviel - Chiliöl.
(Dieses Distelöl wurde mit Chiliflocken, kein Pulver- längere Zeit in einer extra Flasche ziehen lassen)
So, das schaut doch schon mal ganz gut aus.
Ein paar Rindswürstchen sind mir auch noch zugelaufen, die warteten in der Kühltruhe auf ihren großen Einsatz -
ich schneide grobe Stücke daraus und gebe die gleich mit dazu, sowie die Zwiebelringe etwas braun geworden sind:
(Man hätte auch mildes Dörrfleisch nehmen können - wobei dann die Salz-Menge in der Andickung ggf. reduziert werden kann)
Auf das Gemüse damit !
(Wenn die Würste nicht tiefgefroren sind, würde ich die in der Hälfte der Garzeit des Gemüses zutun,
sonst platzt die Haut auf.)
Die Platte wird auf 3/4 Kraft gestellt, wenn es rundherum dampft,
auf 1/2 Kraft zurück schalten.
Inzwischen nehme ich mein Schüttelglas (Einfach ein gespültes Wurst- oder Marmeladenglas nehmen, weil diese Schüttelbecher aus
Plaste von 11 bis es läut' halten)
Ins Schüttelglas kommen 3 EL Weizenmehl, 1 EL Salz, 1 EL gefriergetrocknete Dillspitzen und einen guten Schuss Flüssigwürze)
Diese Andickung nehme ich erst kurz bevor serviert wird- ein paarmal wenden und fertig ist das Essen - das war doch nun wirklich
kein Hexenwerk - oder?
Mit etwas Übung ist die Vorbereitung in ca 15 Minuten gemacht, die Garzeit beträgt ca 20-25 Minuten.
Dabei ist den Tisch zu decken auch schon drin..
Mir reicht es, wenn das Essen gut ankam und mit Appetit gefuttert wurde ;)
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