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2020 Kartusche: "Studien"
Heute macht man "Studien", statt Untersuchungen und das hat seinen Grund:
Untersuchungen wären umfassend, Studien decken nur einen Teilbereich einer Thematik ab.
Diese Teilbereiche sind genauer untersuchbar, detaillierter und feiner, übersehen aber den Grund oder Ursache und auch die Nachwirkungen oder den Einfluß auf andere Gebiete vollkommen.
Die Studien sind eben akademisch, Untersuchungen können auch nach oder durch Interessensgruppen eingeleitet werden - z.B. Kriminalität oder Immobilienmärkte etc.
Heute, im Zeitalter der sprachlichen Verflachung - die nicht zuletzt durch die weiterbildenden Schulen kommen - werden eben flächig Studien mit Untersuchungen gleichgesetzt und als eine "allgemeingültige" Münze angesehen. (Wo keine Auswahl ist, gibt es auch keine Differenzierung mehr)
Es gibt keinen Ausweg aus der momentanen Einbahnstraße der Bildung, die jene des Lebens nicht mal mehr toleriert, geschweige denn schätzen gelernt hat.
Und genau da sehe ich die Crux, das Unkraut der Verflachung von Wissen und Bildung - das nur noch Spezialisten zu kennen scheint und in wenigen Jahrzehnten vermutlich alle Praktiker und Allrounder oder universelle Erfinder oder Improvisationskünstler ausgerottet haben wird.
Wehe es fällt der Strom aus !
Wehe das hochtechnisierte Fahrzeug bleibt liegen !
Wehe wenn eine Spitzenkraft der Partei nicht mehr zur Verfügung steht !
Wehe, wenn die Haustür zufällt und inzwischer jeder zu verbildet ist, einen Weg ins Haus zu finden und dabei nur geringen oder keinen Schaden zu machen..
Unsere momentane Bildungsentwicklung ist zu engstirnig und zu ideologisch geworden;
wir müssen dringend vom "Bullemie-Learning" weg zur praktischen Vernunft kommen, die jene Formeln auch konkret umsetzen, ganzheitlich denken oder eben wegwerfen kann. Aber es geschieht genau das Gegenteil.
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