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Denk mal
Wir haben das zweifelhafte Vergnügen zwischen Koreanern und Bulgaren zu wohnen, die jene Nachbarhäuser gekauft haben-
sehen wir uns das Verhalten der Einheimischen an, ist das auch keine Freude. Am besten ist wohl, wenn man keinen
nachbarschaftlichen Kontakt mehr pflegt oder pflegen muß. Da haben die Städter recht, wenn sie so argumentieren.
Das 760 Einwohner Dorf ist arg auf den Hund gekommen, Hundehalter gibt es mehr als genug, aber die Freundlichkeit
untereinander hat sehr abgenommen. Warum das so ist, kann ich nicht sagen. Mehr als 25% aller Bewohner des Landes
sollen schon in psychologischer Behandlung gewesen sein, so ist zu lesen. Ob es damit zu tun hat, daß das Dorfleben
nur noch in den Vereinen halbwegs existent ist? Überall im Dorf, wo alte Leute verkaufen mußten, weil sie ins Heim
gingen oder die Jungen die alten Gemäuer nicht wollten, sitzen bald Osteuropäer aller Sorten. Diese Koreaner sind
seit der Wiedervereinigung Deutschlands in den Westen gezogen. Vermutlich waren das linientreue Nordkoreaner, die
von der Partei für eine Zeit in der DDR leben durften- als eine Art "brüderlicher Kontakt". Im Dorfe leben noch mehr
davon- man sieht den Hass aus den Augen sprechen- aber warum, das weiß ich nicht. Die Vietnamesen sind schon wieder
weggezogen, nach Fahnenflucht des Mannes und der Ausbildung der Kinder. Dann kamen "Russlanddeutsche" - die viel Geld
vom Staat bekamen und auch gleich neu bauen konnten. Diese Häuser sind inzwischen fast alle wieder verkauft.
Sogar Schwarzafrikaner sind im Dorf zu sehen und etliche Leute aus der ehemaligen DDR, Serbien, Polen, Ukraine, Syrien, Afghanistan und Rumänien. Seltsame Zeiten
sind das allemal. Ist das durch die "Globalisierung" gekommen oder durch den Fall des "Eisernen Vorhangs",
der mir persönlich nicht unlieb war?
Der franz. Präsident hat nun Palestina als Nation anerkannt- ein mutiger und sinnvoller Schritt
in die Richtung, daß besetzte Gebiete wieder frei gegeben werden müssen-
dazu braucht Palestina noch viele Stimmen in der UN:
Jedes Volk hat ein eigenes Terratorium und das sollte endlich klar und deutlich -von allen Ländern- anerkannt werden.
Als ein unveräußerlicher Bestandteil des Völkerrechts.
Aus dieser Sicht sollte Polen still und zufrieden sein, wenn diese neuen Grenzen nach dem WKII bleiben,
statt ständig horrende Forderungen gegen Deutschland zu stellen. Die Verträge sind längst bindend abgehandelt.
Die zunehmend feindseelige Stimmung dort ist nicht gerade völkerverbindend. (Es liefen sehr sehr viele Gelder nach
Polen und nun sind sie verjubelt? Geld wächst nicht auf Bäumen und ist nicht beliebig vermehrbar, das muß man sich verdienen)
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In einem historischen Buch habe ich gelesen, daß das Leben in der Stadt empfohlen wird,
wenn man in Ruhe leben will- hier kennt keiner keinen und muß nicht immer die Tageszeit gebieten
und freundlich sein zu Menschen, mit denen man nichts zu tun hat und zuweilen nicht mal mag..
Berthold Auerbach, "Schwarzwalder Dorfgeschichten", ein stattliches Werk- 20x25x5cm..
.. das war also schon früher, um die vorletzte Jahrhundertwende wie heute.
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