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Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann 19. Teil
Eine fiktive Geschichte in der Fortsetzung in der Kartuschenform.
Der Wein machte umgehend glühende Bäckchen und wärmte von innen heraus.
Davon erzählen wir niemandem ein Sterbenswörtchen, versprachen sie sich.
Das ganze Ding bleibt unser Geheimnis- man denkt bei dem Treppenüberbau
an einen Geräte-Unterstand und nicht an einen Keller.
Die Beiden beschlossen den Fund in der Bucht einzustellen,
weil dieser Wein doch etwas ganz Spezielles ist.
Sie fotografierten die Weinecke und eine Flasche und
schalteten das Angebot:
Gewölbekellerfund, 199 uralte Weinflaschen unbekannter Herkunft und Alters, mundgeblasene Flaschen.
Nur Komplettabnahme und seriöse Angebote.
Startpreis 100 Euro das Stück.
(Wir haben eine Flasche im Anbruch, der Käufer bekommt diese umsonst)
Das Angebot war noch nicht lange im Web, da kam auch schon das 1. Angebot: 110 Euro.
Das ging die ganze Nacht so, denn die Beiden haben diese Sache bewußt auf nur 3 Tage begrenzt.
Mailanfragen wurden beantwortet, man wollte wissen, ob der Wein noch gut sei und wie denn wohl
die Geschmacksrichtung sei.
Über Nacht kletterten die Gebote und kurz vor dem Ablauf der Aktion gingen die Flasche für 39.601 Euro weg-
also 199 Euro pro Flasche.
Der Mann kam mit zwei Helfern und am gleichen Abend noch.
Er probierte einen winzigen Schluck und freute sich- toll!
Sie bezahlten in bar und nahmen auch die morschen Fässer und die Tiegel etc. als Dreingabe mit.
Alles wurde fotografisch festgehalten, das wird die Weinfreunde begeistern.
Nun war noch mehr Platz im Gewölbekeller..
Kurt meinte trocken: Davon können wir Wein bis zum Lebensende kaufen und zwar den, der uns nicht so süß ist.
Was war das eigentlich für ein Mann, dieser Käufer?
Er sei Eventmanager, so habe ich gehört, er organisiert hochpreisige Partys für Betuchte.
Von mir aus! Soll er glücklich werden damit.
Nun hatten sie wieder ein gutes Polster und davon kann man kaum genug haben.
Der letzte Roman hat auch nochmal Geld gebracht- nicht so viel wie gedacht, aber immerhin.
Steter Tropfen höhlt den Stein!
Fix brummte und wollte wohl seine Ruhe, die er auch bekam- mit einem feinen Rinderknochen.
Ohne TV wird man auch müde, besonders nach einem solchen Tag..
..schon früh gingen die Lichter aus und sie träumten davon, was sie wohl mit diesem Gewölbekeller machen würden..
Am anderen Morgen regnete es in Strömen und sie freuten sich:
Heute wird wieder viel Wasser gesammelt werden..
Schnell die Brötchen in die Mikrowelle schieben, Kaffee aufsetzen und den Tisch decken.
Bei Kerzenschein und feinen Sachen vesperten sie zwei Stunden lang,
tranken je einen Piccolo und legten sich anschließend wieder schlafen.
Zwei Stunden später wurden sie wach, weil der Regen aufgehört hatte.
Geschwind ins Bad und dann einen Einkauf machen..
..zuerst wurde das Geld ins Schließfach der Bank gelegt.
Dort lag inzwischen schon ein gutes Polster; Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt.
Man braucht nur daran zu denken, daß das Auto auch schon älter ist ..
und das Finanzamt von dem Verkauf auch was haben will,
die Abgaben für die Kommune und Krankenkasse und Abfallwirtschaft
und weiß der Kuckuck sonst noch alles- bezahlt werden muß.
Daheim wurde alles aus- und wieder eingeräumt, anschließend gingen sie eine Hunde-Runde,
als tägliche Pflichtübung.
Der Hund soll nicht verdummen, wenn er schon Wachdienst machen muss.
Fix brauchte eigentlich keine Leine, aber man kennt ja die Phobiker unterwegs.
Kurt meinte beim Zubettgehen: Wir hätten Poldi von dem Fund erzählen müssen,
aber ich traue der Anna nicht über den Weg.
Mir geht es ebenso, deshalb war es wohl besser, daß wir den ganzen Akt verschwiegen haben.
Es ist schließlich unsere Fundsache gewesen. Für alle Fälle haben wir ja die Bilddokumentation im Detail
und süßen Wein mag Poldi sowieso nicht, genau wie wir.
Fortsetzung: 20. Teil *** Kurt Berles - Hohl, ein stiller Mann
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