Tierrechte und Ethik und Gesetzlichkeiten
Vorwort:
Inzwischen bin ich längst der Meinung, daß man sich mit der Akzeptanz sehr viel höherer
Endverbraucherpreise für Bio- oder Alternativ- Fleisch vertut,
denn die Haltungsbedingungen unterscheiden sich (leider) nicht wesentlich.
Hier auf dem Land sieht man eben vieles.
Der einzig signifikante Unterschied ist die Gewinnspanne, mehr aber auch nicht.
Auffallend ist, daß der Direktvermarkter keinerlei Zwischenhandelsverluste hat, keine
Transportkosten und trotzdem saftige Aufschläge wagt, ja bis zum doppelten Preis für sich
reklamiert, den einige Kunden in treuem Glauben an das Gute zu akzeptieren bereit sind:
Wenn nun also der Bruttogewinn durch gesparte Zwischenhandels- und Transportkosten
bald 3x so hoch ist wie bei dem üblichen Vermarktungsprozess, dann weiß ich wirklich nicht,
wo für den Kunden der Gewinn und schon mal überhaupt nicht für das Tierwohl ein Plus sein soll.
Die Tiere dürfen nicht älter werden, als bei allen konventionellen Anbietern .
Die Haltungsbedingungen - tut mir leid - konnten wir hier noch nicht
oder nur in einem sichtbaren Fall (über Jahrzehnte!)
als tatsächlich "artgerecht" ansehen.
(Wenn sich die Bezeichnung "Bio" nur auf das selbst angebaute Futter bezieht,
hat es das Tier auf keinen Fall besser, es gehört schon sehr viel mehr dazu)
Was wäre, wenn umverpackte Diskounter-Lebensmittel beim Direktvermarkter.. aber das ist freilich nur fiktiv!
Die Achtung vor der Kreatur ist -leider- keineswegs die "Eingangsvoraussetzung"
für den Züchter Tiere halten und aufziehen zu dürfen.
So weit sind wir noch lange nicht - die Forschungseinrichtung sind nochmal so ein Ding,
das gruseln läßt und Zoo's sind auch kein Spaß für die Tiere.
Diese Thema ist NICHT politisch und deshalb gehört das auf meine Seiten
als ein Dauerbrenner für uns alle, es betrifft auf vielfältigste Weise und alle,
weil Pharma- und Kosmetik- und Chemie- Freizeit ganz einfach zusammen fließt,
es geht um den ganzen Menschen, wozu auch die
Tierhaltung und Ethik gehört.
Was mich immer wieder erschüttert ist, daß die vielen hochstudierten Leute
ganz offenbar keine klaren und eindeutigen Gesetzestexte schreiben können oder wollen,
die nicht auslegbar oder verdreht oder mißverständlich oder verschlimmbesserbar sind..
***
Schlimme Bilder von Versuchstieren, grausige Aufnahmen von Schlachtungen und Zerlegebetrieben
täuschen nicht darüber hinweg, daß -zum Beispiel- eine 9Jährige nicht mehr leben würde,
gäbe es die Tierversuche mit Herzklappen an Schafen nicht, viele Allergien bis zu Krebsarten
könnten nicht bekämpft werden, pharmazeutische und kosmetische Produkte wären ein Glücksspiel
und eines mit der Gesundheit der Patienten und Käufern aller möglichen Dinge und Produkte.
Kann man beide Dinge in einem Beitrag zusammen mixen?
Diese Frage stelle ich zuerst, wenn es um Ethik geht.
Journalismus will im Auftrag der Veganer Stimmung machen gegen Steaks, Hähnchen und Co.
Ich finde, daß bei studierten Leuten und das sind Journalisten heute allesamt,
die Dinge auseinander gehalten werden sollten, ansonsten kann ich obigen Verdacht äußern,
daß eben immer nur "Schlag"-Zeilen gemacht werden, um das Käseblatt zu verkaufen.
Die Ernährung der Menschen mit Fleisch (als Beilage, nie als Hauptbestandteil) ist wichtig,
damit eine ausgewogene Zusammensetzung und gesundheitliche positive Gestaltung klappt.
(Die Einseitigkeit der veganen Ernährung muß mit .. "Nahrungsergänzungsmitteln", also
Dinge aus der Chemiefabrik überlistet werden..)
Und da beißt sich der Hund in den Schwanz.
Ich finde, daß man zu "Halal" und "Koscher" nochmal deutlicher Distanz beziehen sollte,
damit obiges Entsetzen fundiert greift - ich kann nicht ein Ding sehen und das noch grausamere übersehen,
nur weil es "religiös" bedingt oder von der Religion "vorgeschrieben" wird !
Die Diskussion ist angestoßen und so sollten die Grausamkeiten aufs Tapet
und künftig deutlich strenger
geahndet werden,
genau wie fehlender oder mangelnder Tierschutz zugunsten von noch mehr Profit !
Ein Kommentar zu dieser Sache, den ich unterschreiben kann, der mein Wissen dazu spiegelt:
"Ich möchte einmal nur auf den Konsum von Fleisch zu sprechen kommen.
Beide Berichte " Ich töte ein Tier " , zu einen bei der Schlachtung zum anderen auf der Jagd,
könnten vielleicht helfen Tiere nicht nur als das Produkt Fleisch
sondern auch wieder verstärkt
als lebendes Wesen wahr zu nehmen.
Allerding muß ich sagen das ,zumindest der Bericht über die Schlachtung,
auch sehr genau zeigt wie weit wir unsere Nahrung als Industrieprodukt wahrnehmen.
Daß die Journalistin letztendlich nicht in der Lage war das Schaf selbst zu töten
macht sie sympatisch
und menschlich, hat aber auch gezeigt das Berufe wie die des Schlachters
oder Metzgers aus der Notwendigkeit heraus entstanden sind
das eben NICHT
jeder Mensch ein Tier töten können muß.
In meiner Jugend war es auf dem öffentlichen Wochenmarkt
durchaus noch üblich Gänse,
Enten und Hühner lebend mit auf den Markt zu bringen und ,wenn gewünscht,
auch dort zu schlachten.
Das gleiche galt für Fisch,
in großen Fässern schwammen die meisten herum
und wurden für die Marktkunden geschlachtet.
Aus der Öffentlichkeit hat sich das ja erst verabschiedet
als es in den Haushalten selbstverständlicher wurde
einen Kühlschrank zu besitzen.
Mehr auf Nachhaltigkeit setzen, Tiere in einer ökologischen Umgebung aufziehen .
Das wäre meiner Ansicht ein Anfang."
Hier könnte ich noch viel Phantasie einfließen lassen,
z.B. um eine natürliche Geflügelfarm
oder Bauernhof..
ich glaube, das werde ich wohl auch bald mal in Angriff nehmen:
Der Harzerhof,
eine fiktive Idee, wie man Tierhaltung und Ethik unter einen Hut bekommen könnte-
wie gesagt, könnte, wäre der Wille zu Umdenken vorhanden..
Am Rande eines abgelegenen Dorfes im Taunus war ein altes Bauernhaus,
ein sogenanntes "Nebenerwerbs-Bauernhaus" aus alten Tagen.
Ziemlich marode, ziemlich schlecht ausgestattet, an einer Ausfallstraße gelegen.
Der Anblick war nicht gerade erfreulich, die Besitzer des Hauses waren wohl eher arm
und kamen gerade mal so eben über die Runden.
Hühner hatten diese Leute schon immer, genau wie Hasen und Puten, Enten und Gänse.
Einige Dorfbewohner versorgten sich dort mit Festbraten und Eiern.
Selbstverständlich mußte auf die Hygienevorschrift und Tierhaltervorgaben
ganz genau geachtet werden.
bauernh ahn.de/rechtsfragen
und
gartenhue hner.de/huehnerhaltung/
und
huehner-ha ltung.de/wissen/ums-huhn/anfaenger/
und
huehner-ha ltung.de/wissen/ums-huhn/anfaenger/
und
hofdirekt.c om/frageantwort/wann-eier-stempeln-81.html
und
landtref f.de/anzahl-huhner-fur-unproblematischen-hofverkauf-t90819.html
Die Links sind stumpf, d.h. man müsste sie kopieren und ein Leerzeichen entfernen. (nur aus rechtl. Gründen)
***
An dieses Bauernhaus grenzte eine kleine Scheune, eher ein Schuppen mit Gemüsekeller,
ein guter Bauerngarten, der mit ordentlich viel Mist gedüngt wurde und
der Eigenversorgung diente.
Entlang der Ausfallstraße war eine lange Senke der Ausfallstraße entlang, die zu diesem Hof gehörte.
In dieser Senke lief ein winziger Wasserlauf, auf beiden Seiten auf der Anhöhe war
Schwarzdorn,- Schlehen,- und Hagebuttengestrüpp und Brombeerhecke, ab und an ein Apfel- und Birnbaum,
bis sich dieses Talchen
oben vor dem queren Feldweg schloß.
Von keiner Seite einsichtig war im innern eine satte lange Wiese,
auf welcher die transportablen Hühnerkäfige immer ein Stücklein weiter
gebracht wurden, damit stets frisches Gras für die jeweils 10 Hühner war.
An den Käfigen waren die Legenester, gut geschützt vor Fuchs und Marder.
Die Eier wurden dann täglich von außen entnommen.
Ab und zu sorgte der prächtige Hahn für Nachwuchs und
eine wuselige Schar Kücken war im jeweiligen Käfig die Attraktion.
Im kühlen Gemüsekeller in mit Stroh gefüllten Körben lagen die Eier
bereit, nicht sortiert - große und kleine schön durcheinander.
Die Preise wurden - wie übrigens in China auch, wo sich der Sohn
der inzwischen verstorbenen Kleinbauernfamilie ein Beispiel nahm,
in 500gr oder Pfundmengen verkauft.
Der Sohn hat nebenbei bei einem Biobauern oder Direktvermarkter gearbeitet
und sich ein Zubrot verdient - leben kann man von 50 Hühnern ganz sicher nicht..
Der Lagerraum war früher schon gekachelt und Eier hatten die Eltern schon
gestempelt-
der Kontrolle durch die Behörden konnte der Sohn ruhigen Gewissens entgegen sehen.
Die Hühnerhaltung war mehr als nur "Bio", den Tieren ging es richtig gut auf ihrer Wiese.
Fertigfutter kam nicht in Frage, Mais und Getreide wurde vom nahen Bauernhof geholt,
für den langen Winter, bis das Gras wieder so weit war.
Nun fiel dem Sohn ein, daß die vielen kleinen Zimmer in dem alten Haus eigentlich ganz gut
zu vermieten seien - und so kam der Gedanke, 5 weitere Hausgenossen aufzunehmen:
Sozialhilfeempfänger, allein stehend wie er selbst, die sich auf dem Hof
ein paar Groschen dazu verdienen könnten.
Die Behörden zickten herum, wie immer, dennoch hat das Vorhaben an Fahrt gewonnen.
Ältere, nicht mehr vermittelbare Leute mit geringen Ansprüchen zogen ein,
kochten in der gemeinsamen Küche, gingen in das gemeinsame Bad -nach festen Regeln-
und arbeiteten Hand in Hand ein wenig auf dem Hof, im Garten, mit dem Geflügel -
jeder tat das, wozu er oder sie in der Lage waren.
Niemand von diesen -beinahe- Alten wollte am Abend fern sehen ,
die Unterhaltung in der alten Wohnküche war allen am liebsten:
Eine große alte Couch, ein großer alter Tisch, ein 3 Stühle und
ein Korbsessel -
der uralte Küchenherd wurde noch mit Holz befeuert und heizte gut ein.
Luxus war ein Fremdwort und "Informationsgesellschaft" ebenso.
Die Behördengänge sind recht schnell abgewickelt worden,
weil für Alleinstehende immer schon viel zu wenige Kleinstwohnungen auf dem Markt zu finden waren.
(Die sind wohl auch für Investoren ein wenig lohnenswertes Ding)
Der Sohn und die 5 Mitbewohner haben sich -nach und nach-
die Aufgabenbereiche aufgeteilt, die von den jeweiligen Personen am besten
bewältigt werden konnten.
Einer kocht gerne, der Nächste macht lieber sauber, eine will die Fütterung der Tiere übernehmen,
ein anderer Mitbewohner macht den Hauswart, seine Bekannte vermarktet die Produkte,
der Sohn selbst macht die Buchhaltung und die behördlichen Belange, schlachtet und züchtet.
Jede(r) hat beim jeweils anderen abgeschaut, was im Krankheitsfall übernommen werden muß.
Die typische Langeweile der Arbeitslosen war aufgebrochen und neuer Lebensmut kam auf!
Man kam überein, eine gemeinsame Notkasse zu gründen, in welche gemeinsam eingezahlt wurde,
wenn etwas übrig war, betreut von der Tierfütterin, die ledig von verwalterischen Aufgaben war.
Nach und nach kamen mehr Tiere dazu, die Geflügelzucht weitete sich aus -
bald konnten 100 Eier am Tag verkauft werden.
Die Enten- und Gänse-Eier waren bei Insidern und Gastronomen der Renner,
diese sind freilich seltener und sehr viel teurer als Hühnereier!
Im Bauerngarten halfen alle ein wenig mit, wenn Arbeiten anstanden -
praktisch "nach Feierabend", statt TV und Unterhaltungsmedien.
Anschließend trank man ein Glas Bier oder Bowle auf der Bank.
Der Gartenteil mit den Kräutern wurde sehr beliebt - und fand auch bei den Eierkunden
zahlungswillige Bereitschaft.
Dann kamen Leute vom Finanzamt, dann vom Gesundheitsamt und immer und immer wieder
waren
lange Vorschriftenkataloge zu beachten, dann kam das Umweltamt,
die untere Wasserbehörde
und ..
das Verbot "Oberflächenwasser mit Tierfäkalien zu kontaminieren"..
Angeregt wurde manche Behörde "von einem Mitbewerber", wie man vertraulich mitteilte.
Der "Rat" wurde einberufen, wo der Sohn mit seinen Kumpels über das weitere Wohl und Wehe
diskutierte - und diskutieren hatte man inzwischen gelernt,
wenn so unterschiedliche Menschen
jeden Tag so eng zusammen leben.
Die Lösung war aber schnell gefunden:
Der Gartenbau sollte fortan das einzige Standbein werden,
denn die Voraussetzungen waren geradezu wunderbar, was bei dem vielen natürlichen
Vogeldünger kein Wunder war.
Ein paar Hühner für den Eigenbedarf wurden beibehalten, darauf wollte niemand mehr verzichten!
Nun haben die Bewohner einen -zulassungsfreien- Gartenteich ausgehoben, der aber tief genug
war, um genügend Wasser für die Pflanzen entnehmen zu können.
So kann es gehen, wenn einfach zu viele Menschen im Land sind, die an Gesetzen,
Vorschriften und
Vorgaben - und somit an der eigenen Darseinsberechtigung basteln.
Einige Gesetze sind sinnvoll, eine Menge jedoch nicht -
über diese Dinge wollte diese kleine
Schicksalsgemeinschaft aber nicht länger nachdenken,
weil das - und da war man sich einig -
ein Grübeln und somit gesundheitsschädlich geworden wäre.
Die Sozialbehörde schickte immer wieder Mitarbeiterinnen (wieso eigentlich immer Frauen?)
zur Begutachtung der Situation und Unterbringung der 5 Insassen dieser "Wohnanlage",
die immer noch "nur" ein altes Bauernhaus geblieben war.
Die Leute hatten sich gerade im Garten versammelt, um über neue Beete zu beratschlagen,
als diese beiden "Damen" dort aufkreuzten und mit ihrer Moralpredigt anfingen.
Das war nicht richtig, jenes "nicht ordnungsgemäß", hier gab es "Handlungsbedarf" und
überhaupt sei die ganze Anlage nicht von der Behörde bewilligt und genehmigt worden..
..sie wären nun schon das 3. Mal hier und es habe sich noch immer nichts gebessert,
die "hygienischen Zustände" in der Küche seien nicht dazu "angetan", daß die "Heiminsassen"
ausreichend geschützt und versorgt wären, so die beiden wichtigen Frauen.
Die Rechnung hatten die Beiden aber ohne den Wirt gemacht, der ganz schnell zur Stelle war:
Die Tochter eines Bewohners war Anwaltin und so war das Problem der ungespülten Teller schnell vom Tisch,
die Sozialhilfen der Bewohner wurden weiter gezahlt, genau wie die anteilige Miete für jede Person.
(Dieses Geld konnte der Sohn der Bauersleute gut gebrauchen, weil er keine Zuarbeit auf dem Biohof leisten wollte:
Er nahm an, dass damals die Anzeige beim Gesundheitsamt bezüglich der Geflügelhaltung von dort kam -
denen er schlicht und ergreifend ein Konkurrent geworden war..)
***
Die finanzielle Basis war also schon halb gelegt, nun sollte der Verkauf von Gemüse -
eher noch der an frischen Kräutern beginnen, wenn genug Material parat ist.
Die Kontakte zur Gastronomie wurden geknüpft und dann rollte der Rubel.
Eine Bewohnerin kannte sich gut mit den Kräutern aus, der Rest war aus dem Internet zu erfahren-
alles kein Problem, der Boden war gut und fruchtbar in diesem kleinen Talchen,
Wasser war genug da und Helfer, die Unkraut zupfen, jäten und Ungeziefer ablesen wollten -
alles ganz ohne Chemie, ohne "Biosiegel" und ohne Vorschriften.
Reich wird man dadurch freilich nicht, zumal die Saison nicht lang ist..
Ein Hausbewohner hat danach ein kleines Referat ausgearbeitet und vorgetragen:
"Die Idee der "Direktvermarktung" ist eine feine Sache - aber..
..dazu muß doch so einiges bedacht werden, was nicht nur mit der Anmeldung bei den Behörden zu tun hat.
Feste Öffnungszeiten sind schon mal ein sinnvoller Anfang und keine Selbstbedienung,
sondern ein Lädchen mit Theke.
Das ist gut um den Hygienebestimmungen zu genügen
und man muß sich nicht um Diebstähle sorgen.
Ein paar Stühle im Eingangsbereich neben der doppelflügligen Glastür -
nur nach hinten sollte ein Fenster sein, um Strom zu sparen.
(So ein Laden darf nicht zu arg in der Sonne aufheizen)
der Laden sollte mit einfachen weißen Fliesen gekachelt sein
und mit einfachen Standregalen versehen sein, die man leicht wegrücken kann.
Die Reinhaltung ist sehr wichtig - so muß auch die Theke aus einem Material sein,
das gut sauber zu halten ist.
Statt Verpackungsmaterial sollten die Kunden Tüten oder Körbe mitbringen,
was diese Leute bestimmt als umweltschonend schätzen werden.
(nebenbei spart das auch noch Geld)
Das Sortiment würde ich mir so vorstellen, daß alles denkbar wäre,
was man sonst nicht so leicht in den Geschäften oder auf Märkten finden wird:
Steinofenbrot und richtig gute Hausmacher Wurst
(keine große Auswahl, dafür aber richtig gute Qualität),
geräuchert und in Dosen.
Wiesen-Heubündel für Haustiere, gepreßt.
Brennstoff-Briketts aus Mais- und Getreidestroh.
Trockenes Ofenholz, gebündelt.
Edelbrände von hiesigem Obst.
Obst von der Streuobstwiese
Frische Küchen - Kräuter in Tontöpfchen gepflanzt.
Frisches Gemüse der Saison
Eier, Hühner, Gänse, Wild, Schweine- und Rindfleisch.
Butter und gute Milch gehören dazu.
Das Angebot kann durch Zulieferer ergänzt werden und als Geschäftsprinzip
auch auf Kundenwünsche eingehen,
Vorbestellungen annehmen und anliefern.
Auf jede Art von "Ökolabel" würde ich ganz bewußt verzichten,
dafür die Preise zivil halten!
Daß die Landwirte und Erzeuger nur so viel spritzen, wie unbedingt nötig ist,
um überhaupt ernten zu können wird jeder bestätigen,
der damit zu tun hat !
Gesunde Erzeugung sollte immer oberstes Gebot sein und möglichst große Unabhängigkeit behalten -
deshalb landet man fast automatisch bei der
"Ökolandwirtschaft",
die in Wahrheit die alte oder hergebrachte Art der landwirtschaftlichen Nutzung ist,
bevor das Chemiezeitalter anbrach.
Ein wenig "Verbraucheraufklärung" gehört allerdings schon dazu -
ohne in Richtung Sensationspresse zu quoten.
(So ein Vorhaben kann aber nur gelingen, wenn man das Anwesen nicht eigens dafür kaufen
muss und auch nur dann, wenn man einige oder viele Dinge
selber machen kann -
sonst frißt die Bank die Arbeit UND den Gewinn von
mindestens zwei Einkommen locker auf.)
Deshalb wird es wohl am einfachsten sein, wenn man die Sache aufteilen kann:
Niemand kann alles alleine herstellen, deshalb werden div. Hersteller oder Zulieferer Regalabschnitte pachten
und die Logistik in der Hand des
Hofbesitzers belassen,
der sich dann auch um die Promotion, Parkplätze und Gebäude kümmert.
Und da wäre ich schon bei einem heiklen Thema:
Der Standort des Ladens sollte nicht so weit ab von einer belebteren Strasse liegen,
am besten ist es wohl, man sieht von dort die Reklametafel, die auch dazu gehört.
"Klappern gehört zum Handwerk".
Leicht anzufahren, gut zu parken ist schon halb verkauft..
..was nützt ein noch so genialer Laden, wenn ihn keiner kennt und keiner sieht?
Das ist viel besser als teure Radio, Fernseh- oder Zeitungswerbung !
Flankierend würde ich mit einer Heißluft-Fritteuse verschiedene Kartoffelsorten zur Verkostung anbieten -
und wie nebenbei noch ein paar
von diesen Fritteusen verkaufen:
Wichtig ist der Service und daß der Kunde etwas -freundlich- gezeigt
oder sofort vorgeführt bekommt !
(Schälen und schneiden der Kartoffeln gehört selbstverständlich dazu:
Frisch ist frisch !)
Dabei kann man auch gleich den Pommesschneider und das Schälmesser verkaufen,
ggf. sogar gute Küchentücher aus Halbleinen, wie das Hausfrauen schätzen.
(Baumwolle ist Murks und zum Abtrocknen kaum geeignet)
Regional - Kauf ist heute "in" und sollte richtig vermarktet werden,
das kann man den "Alternativen" nicht überlassen, das wird nix..
"Normalos", welche bekanntlich die größte Gruppe der Käufer sein werden,
kann man aus dem Massenmarkt ein wenig zur Seite ziehen -
das geht aber nur, wenn sich die Qualität um einige Klassen besser zeigt,
als die der Massenprodukte im Supermarkt und Diskounter;
und hier liegt vermutlich die Crux, weil Bauern und Ökos schnell reich werden wollen!
(Bei der letzten Wanderung fiel uns ein Schild an einem alten großen Hoftor auf,
dessen geöffnete Hälfte den Blick in das historische Gehöft freigab:
"Hausmacher Wurst und ökologisch angebautes Gemüse zu verkaufen"
..stand am Tor angeschlagen.
Im Geiste habe ich schon überlegt,
wieviel Räucherwurst im Rucksack untergebracht werden
könnte ..
Bei der Wendung durch das Tor sah ich als erstes eine sehr fette Oberklasse-Limousine..
und alles roch nach teurer Ausstattung und Geld !
..aha, dachten wir beide, das soll also von uns finanziert werden!
Die Reaktion war klar: Weg hier, die ziehen uns das Fell über die Ohren!)
Deshalb wird der Frischmilchautomat und so mancher Bioartikel
weiter in den üblichen oder bekannten Läden gekauft werden,
wenn man sowieso schon mal da ist.
Und so denken die allermeisten Leute.
Das ist der Grund, warum Direktvermarktung nicht so recht klappen will,-
desgleichen die mangelnde Fähigkeit oder Willen Kritik zu ertragen:
Selbst äußerst sanft und mit Engelszungen vorgetragenen Bemerkungen zur Qualität,
zur Würzung oder dem Aussehen der Produkte sind NIEMALS
angenommen,
angekommen oder willkommen gewesen, bei keinem der Direktvermarkter !
(Und das von Anfang der Direktvermarktungskampagne an..)
Als jüngstes Beispiel kann ich eine total mit Nitritpökelsalz verwürzte Räucher - und Dosenwurst nennen.
(Kartoffelwurst)
Die konnte ich nur zum Salzen von Bratkartoffeln nutzen - nicht mal für Hund und Katz' geeignet..
..diese sündhaft teure Ware ist faktisch nicht brauchbar gewesen.
(Dabei weiß jeder, daß gerade Dosenwurst eine Vollkonserve ist, die keinerlei Haltbarkeitsstoffe braucht -
es soll wohl der fehlende Geschmack der Fleischsorten übertüncht werden; die Tiere werden viel zu jung geschlachtet)
Hier geht es dem Kunden wie im Lebensmittel - Laden oder in der Auto - Werkstatt:
"Das haben wir ja noch nieeeee gehört, sie sind der Ersteeeee der sich jemals darüber beschwert hat!"
"Diese Ware verkaufen wir gut, den anderen Leuten gefällt sie also."
Irgendwie verwenden alle die fertigen Mischungen aus der Chemiefabrik,
egal ob es Bäcker oder Metzger sind..
..ab und zu hat mal einer ohne Brille dosiert!
"Na gut, dann kaufen wir halt woanders oder dort keine Wurst mehr,
nur noch Eier und Kartoffeln -
etwas rumort aber in mir weiter -nach einer solchen frechen Antwort-
Andere Kunden gehen stillschweigend weg, ohne zu reklamieren.
Das werde ich künftig wohl auch so machen
und lieber wieder alles beim Diskounter oder im Supermarkt holen."
So schloß er, der Bauernsohn, seine Erlebnisse zu diesem Thema und auch sein kleines Referat.
Geklatscht hat keiner, dann läutete es an der Haustür.
Ja bitte?
"Ich komme vom Gesundheitsamt, es gab da eine Anzeige bezüglich hygienischer Mängel
bei den Blattsalaten und dem muß ich nachgehen"
Die Frage nach dem Kunden, der diese Anzeige gemacht hat, blieb unbeantwortet.
"Mein Kollege und ich sind befugt, diese Dinge j e t z t zu kontrollieren."
Gesagt, getan - man nahm ein paar Proben und Abstriche mit und verschwand bald wieder.
Tags drauf hat der Sohn nochmal beim Biohof vorbei geschaut
und ist dort so seltsam
abgefertigt worden..
dabei wollte er nur Samen kaufen!
Oh, sinnierte er auf dem Heimweg- das war wohl eine böse Falle von diesen Hofleuten,
obwohl ich denen immer geholfen habe, auch am Sonntag und wenn jemand krank war.
Gut, ich habe Geld dafür bekommen, aber viel war das nicht, weniger als eine Putzkraft bekommt.
Er überlegt noch immer, wie er seine Gedanken den Mitbewohnern plausibel werden lassen könnte,
als auf dem Hof ein Streifenwagen mit Polizisten auftauchte..
"Wir haben den Auftrag ihre Unterlagen oder Buchführung zu sichten, der Herr Strohmann
vom Finanzamt ist im Wagen und wirft ein Auge darauf."
Die Unterlagen waren zwar in Ordnung, aber in einfachster Art und Weise, wie das heute
"eben nicht mehr geht", so ganz ohne Computer und "Elster-Software" des Finanzamtes.
"Auch wenn keine Steuerhinterziehung vorliegt, ist dennoch die Angelegenheit in der
modernen Form nachzuliefern."
Basta, "ist zu tun" und "hat stattzufinden", wie im Kaiserreich.
Der Computer war zwar da, er vertrug diese Software aber nicht, die man angeblich
"downloaden" könne - die älteren Leute in dem Bauernhaus jedoch waren nicht dazu in der Lage,
auch am nächsten und übernächsten Tag nicht.
So packte der Sohn den ganzen Ramsch in sein altes Auto und fuhr zum Finanzamt in die Stadt.
(Selbstredend mit Termin, den man nur zähneknirschend einräumte)
Nach zwei Stunden war die Kuh vom Eis und er hat sein Unternehmen abgemeldet,
als Zugeständnis für den guten Willen des Sachbearbeiters.
"Sie können von einem Gottesglück reden, daß die Gesundheitsbehörden der Anzeige ihres
Mitbewerbers nicht weiter nachgegangen sind - das ist eben nur möglich gewesen, weil sie auf
ein weiteres Betreiben der nicht genehmigten Erzeugung -wegen fehlenden Gesundheitsnachweisen und
Bodenanalysen etc.- seien sie froh, daß alles so glimpflich und ohne Strafe ausging !"
Am nächsten Tag war eine längere Debatte unter den Hausbewohnern..
zumal ein Pfändungsbescheid angekommen ist:
Man hatte Schulden machen müssen, um Geräte und Samen, Hühner und Käfige kaufen zu können,
ebenso einen gebrauchten kleinen Transporter, um die Waren zum Markt zu fahren.
Die Sparkasse hatte von irgendwo "zugesteckt" bekommen,
dass dieser Harzerhof nicht mehr zahlungsfähig sei und
hat entsprechend reagiert.
Das Anwesen kam "unter den Hammer" und der Biohof in der Nähe hat ihn ersteigert,
für günstiges Geld-
das immerhin alle Schulden gedeckt hat.
Man kam übereins, daß dringender Handlungsbedarf bestand,
was aber nur mithilfe des Sozialamtes
geschafft werden könne, denn dieses zahlt die Miete
und den Unterhalt der 5 Mitbewohner und nun auch
noch für den jetzt arbeitslosen Sohn ..
welcher inzwischen ohne legitimem Wohnsitz war.
Ein Anruf kam, noch bevor das Telefon abgestellt worden war -
der Biobauer läd zu einem "persönlichen
Gespräch alle 6 Bewohner des nun erloschenen Harzerhofes ein -
Dienstag 14,45 Uhr, bitte um pünktliches
und vollzähliges Erscheinen - wie es hieß,
"andernfalls wird das Sozialamt benachrichtigt, falls sich
eine Verweigerungshaltung zeigt".
Ist das nicht herzig?
Die 5 Leutchen fanden sich - pflichtgemäß - im Büro des Biohofes ein, eine Kürzung der Harz-Zuschüsse
wollte keiner riskieren, außer dem Sohn des Harzerhofes, der kam nicht.
Die 5 warteten 15 Minuten und wurden nochmal vertröstet,
"weil der Chef im Moment bei wichtigen Geschäften" sei.
Niemand bot Kaffee oder Wasser an, so hockten sie stumm und verschüchtert inmitten der
feinen alpenländisch anmutenden Ausstattung des großen Büros herum.
Der Chef kam, warf seine Jacke über den Haken und polterte:
"Soso ihr seit also die Crew des armseeligen kleinen Hofes im Tal, den ich - wie einige andere auch -
hinzu gekauft habe - eine feine Crew, der feine Herr Sohn hat sich gleich verdrückt - sauber !
Vermutlich auch noch alles Laien, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben - was?!
Geben sie im Büro ihren Lebenslauf und Bewerbung ab, dann werde ich sehen,
ob ich den einen oder anderen
Bewerber einstellen kann, das habe ich versprochen.
Bis dahin können sie alle in der Bruchbude wohnen bleiben - bis zum 1., dann wird Miete fällig!
Wow, noch 10 Tage Gnadenfrist, das ist aber großzügig euer Gnaden..
"Sie brauche ich schon mal nicht, wie heißen sie?"
Herbert Klemm - warum fragen sie?
So, nun muß ich weiter - ich erwarte ihre Bewerbungen bis Übermorgen.
Rumms und die Tür war zu.
"Daheim" hat man sich nochmal beraten und sah keinen anderen Ausweg, als entweder
die Bewerbungen zum Biohof zu bringen oder gleich zum Amt zu gehen und um Hilfe zu bitten.
Die Nacht war schal und unruhig.
Noch lange wurde geklagt und auch ein wenig geweint, daß nun schon wieder alle Lebenspläne
über den Haufen geworfen sein sollten, wie schon so oft in ihren durch Pech verfolgten Jahren.
Ob durch Krankheit oder Scheidung oder Bankrott oder wodurch auch immer in die Armut geraten,
kamen die 5 vom Regen in die Traufe.
Am nächsten Tag haben die 4 ihre Bewerbungsbögen in der Stadt gekauft, der 5. ist in der Kneipe
versackt, obwohl er das schon seit Jahren nicht mehr getan hat.
Einen Kaffee können wir uns aber gönnen und ein Plunderstückchen, soviel Zeit muß sein!
Kaum waren sie beim Verzehr,
da heulte die Feuersirene und bald darauf fuhren die Löschzüge durch
die kleine Stadt.
Die Leute waren aufgeregt und zeigten auf den nahen Hügel,
wo man einen hellen Lichterschein am
schon düsteren Himmel sehen konnte:
Mein Gott, der Biohof brennt!
Ein Rennen und Durcheinander, an den Fenstern standen die Leute und besahen sich dieses Szenario -
"der Biobauer, bei dem brennt es doch dauernd"!
"man mag gespannt sein, wie lange das die Versicherung noch mitmacht, man tuschelt.."
Die Polizei raste am Cafe' vorbei und sah die 4 vom Harzerhof auf den Stühlen an der Strasse sitzen -
ein besseres Alibi konnte die Mannschaft wohl kaum haben.
Der 5. lag in der Kneipe mit dem Kopf auf dem Tisch und war schon länger nicht mehr Herr seiner Sinne.
Der Sohn - wo ist der abgeblieben?
Mit hängenden Köpfen sind die 4 zur Kneipe, haben ihren Kollegen eingesammelt
und unter die Arme gehoben,
um zurück zum Harzerhof zu gehen.
Dort wartete schon die Polizei und nahm das Protokoll auf:
Der Biobauer und seine Sekretärin haben euch beschuldigt, Feuer gelegt zu haben.
Wir waren aber nicht dort, ehrlich nicht!
"Wir haben euch gesehen, ihr seid aus dem Schneider,
aber aufnehmen müssen wir das Protokoll
doch, das werden sie wohl verstehen?"
So kam alles haarklein heraus, was auch der Reporter mitbekam, der sich gleich dazu gesellte.
Dieser meinte: "Wo ist denn der Sohn abgeblieben?"
Niemand wußte es und so wurde er für die Fahndung ausgeschrieben.
Man begab sich zur Ruhe, als ein schriller Schrei eines der Bewohner durch das kleine alte Bauernhaus gellte:
Er hat sich aufgehängt- oben im Treppenhaus !
Wieder kam die Polizei - diesmal die Kripo gleich mit - und sie nahmen alle Spuren genau auf.
Der Gerichtsmediziner sagte:
"Der hängt doch schon gut seit 10 Stunden, wieso hat den keiner gesehen?"
Nun, wir sind früh auf und haben die Kräuter versorgt, dann in die Stadt um die Bewerbungsbögen zu kaufen..
..das Auto ist uns weggepfändet worden, so mußten wir zu Fuß gehen.
Die Polizei nahm Bilder ab und den Toten mit - alle Spuren waren gesichert, der Tatort abgesperrt.
Zum Glück waren dabei die Zimmer noch zugänglich, wo die 5 wohnen konnten,
sonst hätte man Notquartiere suchen müssen, wie die Leute vom Biohof.
(Die geschwind teure Wohnwagen aufgestellt hatten)
Der Biobauer hat sich in der Presse produziert und von "handgemeinen Halunken vom Konkurrenzhof" gesprochen
und sich öffentlich über "dieses gemeine asoziale Pack" aufgeregt,
das er schon so lange hat "durchfüttern müssen,
mit seinen Steuern".
(Kein Wort über die horrenden Preise und hohen staatl. Subventionen,
die er eingestrichen hat bei jedem sich
bietenden Anlaß, kein Wort von den hohen Subventionen der EU)
Die Kühe und Tiere des Biohofes hat man - welch Wunder - zeitig retten können,
so meinte der Biobauer
seine Tierfreundlichkeit der Leserschaft offerieren zu können..
Dann kamen die Leute von der Brandversicherung mit vielen Spezialisten - die ganz genau untersuchten,
warum wohl schon wieder (das 3. oder 4. Mal in diesem Gehöft) ein großer und teurer Brand ausgebrochen war.
Eine Stallmagd hat sich verbabbelt,
als sie die beiden großen und sündhaft teuren Traktoren verbrannt
in der Halle sah:
"die hätten sowieso dringend repariert werden müssen und das wäre sehr teuer geworden -
mein Mann ist Landmaschinenmechaniker"
Das hörte der Biobauer, welcher zischte:
Halten sie den Mund sie dumme Gans - morgen suchen sie sich eine neue Arbeit!
Das ist einem der Hilfsleute bei den Untersuchungen ins Ohr gedrungen
und so hat er es dem leitenden
Kommissar gesagt.
"Welche Wertsachen und wieviel Geld ist verbrannt?" fragte dieser den Biobauern.
Hohe Summen wurden genannt - aber auch nach intensivster Suche nicht gefunden,
im Tresor waren nur stapelweise Papiere.
Der Versicherungsagent hob die Augenbrauen und notierte.
Die 5 aus dem Harzerhof mußten am 1. ausziehen und wurden vom Amt untergebracht,
jeder in eine andere Ecke des Bezirks, in einfachste Zimmer.
(Sie sahen sich danach nur noch selten in diesem Cafe)
Der Harzerhof wurde verkauft, um -zusammen mit den Resten und den Liegenschaften des Biohofes
durch die Konkursverwalter versteigert zu werden.
Den größten Teil des Erlöses war als Geldstrafe für die Tat des Biobauern zu entrichten,
welcher die Tat nach fünf Jahren im Gefängnis gestand, um "milderne Umstände" eingeräumt zu bekommen.
***
So oder so ähnlich werden viele "alternative" Betriebe wurscheln müssen,
um über die Runden zu kommen - wohl meistens als Nebenerwerbsbetriebe,
wie man so schön sagt.
Nötig wäre das nicht, denn die vielen Schieflagen der EU Subventionspolitik
könnte auch breiter gestreut werden, statt immer nur größere Betriebe in immer größerer Form
zu begünstigen, die schon so viel verdienen, daß sie alles von der Steuer absetzen können.
Wer aber wenig aus der Landwirtschaft zieht und nebenher noch arbeiten gehen muß,
der zahlt drauf, weil er kaum oder keine Einkommenssteuer zahlen kann.
Die Vorschriften sind für den Großbetrieb wie für den Kleinbetrieb gleich,
wobei der Kleine diese Investitionen kaum bewerkstelligen kann -
und deshalb gibt es so wenig alternative Möglichkeiten des Einkaufs für alle Kunden -
die sich dem Diktat weniger Supermarktketten beugen müssen..
(Ohne die Banken kann keiner irgend etwas machen, die reiben sich schon mal die Hände -
ob durch "Lobbyarbeit" oder schier durch die vielen Vorgaben - das kann man sich aussuchen.)
Heute kann niemand mehr mit einer guten Idee anfangen und am Straßenrand seine Möhren
oder Eier oder Kartoffeln verkaufen, ohne entsprechende Nachweise oder Analysen,
wenn danach gefragt wird - so wird jedes Nahrungsmittel zum Fall für Behörden der unterschiedlichsten Sorte.
Ein Konstrukt stützt sich auf das nachfolgende und so wird aus einer Vorgabe eine ganze Latte an
Regeln, Gesetzen, Vorschriften, Anordnungen, Verordnungen, Kontrollen und nochmals Kontrollen,
die alle sehr schnell vor Gericht landen, wenn sich ein Verdacht des Verstoßes gegen obige Paragraphen -
Kraken ergibt - es brauchen nur ein paar Käufer Durchfall zu bekommen oder
die Vogelgrippe durch Zugvögel oder "Ehec" und dutzende anderer Erreger irgendwo gefunden worden zu sein,
schon geht es rund mit weiteren Kontrollen, Restriktionen und und und..
Ein Irrweg oder sind wir auf dem Holzweg?
Ich denke schon:
Wenn die Vorschriften- und Gesetzeskataloge mehr und enger gefaßt restriktiven Charakter haben -
und das auch noch (für Laien) total unverständlich, dann haben wir mehr
DDR als Freiheit in diesem unserem Land -
auf diese Weise bereitet sich die Bildungsschicht die nächsten Revolutionen:
Irgendwann haben die Leute die Schnauze voll und sagen "ach was!"
"Brauchen wir das noch oder kann das weg?"
(Auf den Straßen ist die Anarchie bereits seit Jahren zu spüren,
bei der Steuererklärung wohl auch, desgleichen bei den Wahlen)
Menschlichkeit ist wohl das Gegenteil von Studiertheit.
Große Leute machen große Fehler, kleine Leute kleine Fehler.
Die nächste Energiekrise könnte man mithilfe der vielen Gesetzesblätter und
Gerichtsakten lösen,
die würden bestimmt gut heizen - und: Vermissen wird keiner diesen alten Mist.
Eigentlich sollte für mündige Bürger, so man es diesen zugesteht,
der Paragraph 1 der
Straßenverkehrsordnung reichen - oder?
(Jeder weiß was moralisch falsch ist und was nicht, Recht muß nicht zwingend aufgeschrieben sein,
wenn es direkt vor Ort von den Ortsgerichten verbindlich und unwiderruflich umgesetzt werden könnte.)
Wenn jemand einen anderen Menschen vergewaltigt oder erpresst oder umgebracht hat,
hat er sein Leben
verwirkt - auf der Flucht erschossen -
das würde sehr viel Ärger und Kosten ersparen und wäre ein
sinnvolles Signal für Nachahmer-Täter,
alle anderen Delikte sollten statt Haftstrafen besser durch
Sozialarbeit abgegolten werden!
Ich weiß, wir haben einen Rechtsstaat, der wie ein Selbstläufer immer aufgeblähter wird -
wollen wir warten bis er platzt oder lieber vorher handeln, bevor die Anarchie vollends ausbricht?
Gesetze sind - ganz grundsätzlich - feudal, egal wie sie erlassen oder erfunden worden sind.
(Es muss irgendwann man ein Ende haben mit dieser "stillen Post",
wo irgendwann mal irgendwer
in ein Horn getutet hat und die nachfolgenden Generationen
an Schreiberlingen zig Verschlimmbesserungen
angegefügen konnten -
bis zur vollkommenen Unlesbarkeit der Gesetzestexte und was noch doller ist,
daß diese Konstrukte AUSLEGBAR blieben bis zum heutigen Tag,
was mir klipp und klar als eine "nachwachsende Resource" einer bestimmten Klientel an Rechtsverdrehern vorkommt!)
Demokratie jedoch ist, wenn man dem Wandel der Zeit an der Mehrheit der Menschen abliest
ohne diese Feigenblätter an "es steht so geschrieben" als Kaschierung von mehr oder weniger willkürlicher Macht behält:
Machtmenschen machen Gesetze und deren Lückenausbesserungen und Anhänge -
nicht die einfachen Leute im Land, für die der Staat eigentlich da sein sollte - zumindest für die übergroße Mehrheit -
wenn sich diese Gesetze gegen immer mehr Bewohner richten und diese bevormunden,
dann stimmt mit dem Menschenbild derer da oben nicht nur etwas nicht mehr,
dann sind sie auf dem Holzweg zur Diktatur, zumal auch heute noch die Kontrolle
durch das Volk vollkommen fehlt..
so ist es immer nur eine Frage der Zeit, bis irgendwer wieder einmal einen Krieg anzettelt,
um daran zu verdienen - ob direkt oder indirekt ist dabei egal:
Es wird immer eingeflüstert und gestichelt - das ist quasi eine schwarze Diplomatie,
die für Kriege ausserhalb des eigenen Landes sorgt, damit die Industrie genug zu tun hat..
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